Nun ja, ab und an war es ja sogar wirklich mal wärmer, die Sonne erkennen wir auch alle wieder und meine Fleecejacke ziehe ich nun auch nicht mehr unter die Winterjacke sondern nur abends unter alles andere dünne.
Jedoch war definitiv mal Winter und da lag hier ja auch ein ganzer Batzen Schnee rum. Dank Barry konnte ich ja nicht ausm Haus und musste mich zu Silvester mehr oder weniger verbotenerweise in den Park schleichen um Schneebälle zu schlachten, Engel flachzulegen, Schneehasen zum Leben zu erwecken oder ähnliches zu machen...
Aber später dann hatte ich sogar doch noch das Glück wenigstens zwei Tage den Schnee wirklich nutzen zu können. Auch wenn ich dank dem kleinen Barry nicht zum Schlittenfahren gekommen bin, war ich wenigstens zwei Tage dann doch sogar Skifahren. Herrlich!
Ja, eigentlich sollte es London sein, aber zu halbwegs zivilisierten Konzertberichten bin ich grad nicht in der Lage. (LAGE! ;-))
Daher, wir haben uns in die Nähe obskurer Türme irgendwo am Rande Deutschlands begeben. Und da treffen wir dann also auch auf das Phänomen Snowboardfahrer.
Eigentlich wenn man es so sagt ja doch eher ein Gerücht. Ich beziehe mich da auf das Wortteil "fahren"...
Da gibt es dann einige Probleme mit diesem Bild, zum einen is das ganze ja gar nicht mehr so neu, daher kann es auch nicht mehr wirklich modern sein, die modernen Leute fahren ja heute auf umgebauten Fahrrädern die Pisten runter.
Und dann stellt sich natürlich auch die Frage, was genau dynamisch an dem Vorgang ist sich total unflexibel mit beiden Beinen auf ein und dem selben Brett zu fesseln. Denn jetzt kommen wir zu dem eigentlichen Problem. Fahren.
Wie gesagt, es gibt das Gerücht es würde "Snowboardfahrer" geben. Aber wer hat denn eigentlich schon mal so wen fahren sehen? Gefangen auf ihrem Brett schleppen sie sich unförmig und unästhetisch in die Lifte, hängen dort eher unmotiviert in den Seilen wie ein nasser Sack und fallen gern wieder raus um den ganzen Betrieb aufzuhalten.
Denn bewegungsunfähig wie sie dann sind können sie sich auch nur schwerlich aus der Liftbahn wegbewegen. Wer einmal dieses Gerobbe gesehen hat weiß von was für einem Trauerspiel ich rede...
Hat es dann doch mal einer auf den Gipfel geschafft, findet er sich dort mit weiteren wartenden Leidensgenossen zusammen. Dann sitzen sie erstmal überall um das Liftende verteilt in kleinen Selbsthilfegruppen auf dem Boden rum, wahrscheinlich um ihre traumatischen Erfahrungen im Lift zu verarbeiten.
Besonders traurig wird es dann aber, wenn man auf einen so genannten Ziehweg kommt. Als Skifahrer hat man hier zwei Skistöcke und zwei bewegliche Beine um sich durch solch dröges Gebiet zu bewegen. Ab und an kommt man dann aber an einsamen Snowboardern vorbei, die mit jämmerlich hilflosen Hüpfern versuchen diese Wege hinter sich zu bringen, um sich wieder zu ihren Herden am Pistenrand zu begeben.
Glücklichere Exemplare werden von befreundeten Skifahrern gezogen und so in Sicherheit gebracht, jedoch auch dies wirkt irgendwie etwas entwürdigend... Und dann landen sie ja auch wieder am Pistenrand und wärmen den Schnee. Man weiß nicht warum und wie, es wird wie gesagt ein Rätsel bleiben.

Und wenn man zwischendurch nicht von dem 140km/h Orkan vom Berg gefegt wurde, kann man sich dann abends in Gedanken wieder mit den traurigen Snowboardern beschäftigen. Sitzen sie dort noch immer? Frieren sie dann eigentlich, oder hält die Kluft warm genug in der Nacht? Wer kommt und bringt ihnen Nahrung? Und, und und...
Liebe Grüße an meine kleine Cousine und meinen kleinen Bruder ;-)