Sonntag, 26. Juni 2011

Traditionen: A cappella Festival in Dortmund

Da ich wohl nicht mehr dazu kommen werde hier irgendwann mal was zu zu schreiben...
Wer mag kann sich ja mal die Gruppen anschauen die so da waren.

>Hier sind Fotos<

Grob geht es um Sommer, Sonne und Sonnenbrand
Flamingos, Flamencos und andere Tiere in Brunnen
meine Lieblingsdresdne
Freunde, die man manchmal nur einmal im Jahr sieht
Kanninchen, die sich in Dortmunder Studentenwohnheimen pudelwohl fühlen
Picknickdecken, Fressen und Spiele
Gesang, will heißen a cappella oder auch Musik ohne Instrument
und zwei Tage voll mit musix, intrmzzo, juicebox, Peter and the Wolvettes, Sonic Suite und Viva Voce

Donnerstag, 23. Juni 2011

Ein Konzert mit Gewitter...

oder, ein Konzert mit Perpetuum Jazzile.
Und ganz vorne weg, ein Konzert mit Peder Karlsson (Gründungsmitglied und ehemals Bariton der Real Group). Aber der Reihe nach...

Vor einigen Tagen hab ich endlich mal wieder meine Konzertabstinenz brechen können. Und das gleich in Berlin. Und quasi fast noch vor meiner Tür. Fein :-)
Und dann noch mit einem in Deutschland einmaligen Konzert. Der Auftritt in der Urania war nämlich das einzige Konzert von Perpetuum Jazzile, bevor sie sich dann nach Amerika aufgemacht haben. Gefällt mir ;-)
Also hab ich brav in meinem Les-Mis-Chor Werbung gemacht, da sich das Konzert mit unser Probe gedeckt hat und dann auch genügen Leute abgeworben um zum einen mit einer netten Gruppe aufs Konzert zu gehen und zum anderen keine Probe zu verpassen, da die dann wegen zu geringer Beteiligung abgesagt wurde. So kann das ruhig öfter laufen ;-)

Als "Vorchor" gab es die J*zzv*c*ls aus Berlin. Ich hatte die schon letztes Jahr bei der Fête die la musique angeguckt. Und obwohl ich ja nicht so sehr für Pop-Jazz-Chöre zu haben bin, hab ich mich auch hier mal wieder zu einer Ausnahme hinreißen lassen. Der einzige Chor in diese Richtung den ich bis dahin gut fand waren Vocal Line, die auch nicht im entferntesten zu erreichen waren, aber es hat Spaß gemacht ihnen zu zuhören, klang schön und war auch diese Wiederholung wert.
Auch wenn nicht alles perfekt war und sie doch alle sehr unter Strom zu stehen geschienen haben (sagt man das so?) war es wieder ein nettes Konzert. Nicht das übliche schleppende schwergängige pseudogejazze mit immer den gleichen Popliedchen dazu. Kann man sich durchaus mal anhören wenn wieder ein Konzert ist. Auch wenn mir kleinere Ensembles immer viel lieber bleiben werden.

Zu hören gab es unter anderem etwas von der berühmten Jazz Band "The Beatles" ;-), den Soul Bossa Nova, den man auch schon von den Swingle Singers gehört haben kann (unter anderem in diesem Video, live in London und fast schon geflashmobt ;-) http://www.youtube.com/watch?v=GdHphy_OZGI) und wieder Stücke von Rajaton, als Chorvariante auch sehr schön, wobei da doch nie die Leichtigkeit der Originale erreicht werden kann.
Zu sagen bleibt auch, nicht jeder Chor muss komplett schwarz oder gleich mit Gospelschals behängt sein ;-) es geht auch schwarz-weiß ohne den Schulchoranblick zu erzeugen. Find ich gut.
Ein bisschen gucken kann man im Youtubekanal: http://www.youtube.com/user/jazzvocalsberlin


Nach einer kurzen Pause in der ich ein bisschen Werbung gemacht habe, endlich mal in eigener Sache ;-)
JEB... Jung und einsam in Berlin? Wir brauchen neue Männer :-D
Sollte ich mich mal ganz verzweifelt auf die Suche nach nem Mann machen, weiß ich jetzt wie. Einfach mit nem Flyer in der Hand los und Fragen ob er Sänger ist. Die meisten geben einem dann ihren Single-Status durch. Rede ich so undeutlich? ;-) Und erstaunlich viele reagieren dabei sehr erfreut. Ok, wenn man auf nem Chorkonzert ist, dann ist die Sängerdichte wohl auch größer als sonst, aber trotzdem. Ich werde demnächst mal wieder an geeigneter Stelle auf Werbetour gehen. Dabei hab ich doch grad erst zwei neue Bässe organisiert... nu ja, Tenöre sind ja immer noch Mangelware, es gibt viel zu tun...  Aber okeh, aber weiter im Text.

Nun gings ja erst richtig los, Perpetuum Jazzile.
Zuerstmal stand da so ein Synthesizer-Keyboard auf der Bühne, das hat mich ein bisschen irritiert. Bei a cappella gibts ja viele komische Zwischen-Instrumente (Flaschen, Plastik"bongs", Klobürsten, Mini-Bienenkörbe, Plastikbecher, Eier und manchmal auch ne Blockflöte) wo man sich drüber streiten kann, aber das war ja ohne Zweifel doch ein "richtiges" Instrument... nun ja, zum Glück war der nur ab und an dabei. Auch wenn er in den meisten Stücken trotzdem hätte weggelassen werden können war er ganz gut eingesetzt denke ich. Auf jeden Fall nicht zu aufdringlich, vielleicht ganz gut für die Diskostimmung...?

So, was gibts denn alles so sonst zu sagen? Auf jeden Fall, es hat mir echt Spaß gemacht. Wenn man weiter als Maßstab Vocal Line sieht, dann sind sie da zwar nicht ran gekommen, aber das liegt vielleicht auch nur an der Programmausrichtung. Wie gesagt, es hat sehr viel Spaß gemacht und das wars vielleicht auch... Ein bisschen einseitig auf Feiermusik ausgerichtet und für meinen Geschmack dann doch zu selten mit leisen ruhigeren Tönen, wo man dann auch noch andere musikalische Seiten hätte zeigen können.
Sie haben halt eher die Vielfalt der Party-Musik gezeigt, das ging von Bee-Gees-Medleys mit sehr prägnanten choreografischen Bewegungen (die zum Glück so gehalten waren, dass es wirklich schön anzusehen und nicht nervig wabernd war [wie ich das sonst so vom ein oder anderen Popchor kenne, wo mir dann immer eher seekrank bis schlecht wird...]) über slowenische Sommermusik (die mich sehr an dieses dragostea din tei - Lied erinnert hat) und südafrikanische Hymnen, bis hin zur Ode an die Freude (Joyful, joyful), Partymusik halt. Generell gab es viele Medley, so auch eins mit Broadwaymusik und Michael Jackson, der darf ja eh nie fehlen. Hier waren dann die passenden Accessoires parat und erklärten auch, warum beim klassischen Beginn noch alle Sänger die Hand hinterm Rücken hatten.
gezischel, das kann nicht nur an der Sprache gelegen haben ;-)) und vor allem Schwächen im Piano. Es macht halt doch einiges aus, ob man auch in leisen Passagen noch Kraft in der Stimme hat, und da hat es einigen Sängern drann gemangelt. Aber gut, ist ja auch kein klassischer Chor, aber dann sollten sie vielleicht die Ausflüge in die Klassik lassen. Für die ruhigeren Momente gibt es ja auch Popballaden und so. 
Eine der sehr wenigen Balladen war dann "True Colors", wo ich mich sehr an Glee erinnert gefühlt hab... und es war auch ziemlich schön, vor allem durch die Lichttechnik... denn da sind dann auch einige musikalische Schwächen aufgetaucht ich kanns an der Stelle gar nicht genau definieren, aber es klang nicht mehr dicht genug und gleichzeitig zerbrechlich, wie ich mir das bei einem solchen Stück vorstellen würde, sondern zu massig. Und vor allem die gemeinsamen Absprachen und ab und an die Intonation haben da gelitten. Aber es hat ja jeder seine Stärken, und bei denen liegen sie vielleicht einfach mehr in der Guten-Laune-Pop-Musik. Das haben sie jedenfalls wie gesagt sehr gut gemacht.
Natürlich gab es dann auch "das Gewitterlied" für alle, dies aus irgendwelchen Gründen noch nicht gesehen haben:

Schon vor den ersten Schnipsern hatte das Publikum die Sache erkannt und ist in großen Applaus ausgebrochen (der dem ein oder anderen hinter mir auch erstmal erklärt werden musste, hat halt doch noch nicht jeder gesehn)
Hier war dann schön zu erkennen, wie der Beatboxer am Rand den einzelnen Chorteilen die Einsätze zum Springen gab und anzeigte wann welches Geräusch zu machen war.
Ah ja, Beatboxer. Der stand übrigens die ganze Zeit mit einem Extra-Bass (der eher wie ein Bodybuilder aussah und mit einem extra Schummel-Mikro ausgestattet war, ja, is nun mal so...) am Rand. Die waren so ne kleine Sondereinheit (wie es sie innehalb der Stücke immer mal wieder gab, kleine Dreiergrüppchen, die zu Soloeinlagen nach vorne kamen). Natürlich gab es dann auch ein Beatboxsolo. Da ich ja sowas nun doch schon einige Male gesehen habe war ich nicht so beeindruckt wie der Rest des Publikums, aber die Idee war schon nett. Er hat uns mit Geräuschen aus seiner Kindheit, beginnend mit dem Herzpochen seiner Mutter, dann dem Rasierapperat seines Vaters und unter anderem auch der Straße vor seinem Elternhaus mit den verschiedenen Autotypen beglückt.
Ein weiteres Solo gab es dann bei "Ticket to ride" (hatten sie am Anfang wohl doch Recht mit der bekannten Jazz-Band), und zwar von Peder Karlsson. Wie ich ja ganz am Anfang sagte, das war eigentlich auch ein Konzert von ihm. Denn auch wenn er hier nun wohl sein eigentliches Solo hatte (in vorm von einer Beatboxeinlage), so war er sonst auch weit mehr als ein musikalischer Leiter, bzw. Dirigent. So viele Tanzeinlagen habe ich noch nie in einem Konzert gesehen, geschweige denn von einer Person alleine. Und allein schon dieses Rumgespringe und Gefeiere von ihm war das Geld absolut wert. Zum Ende dann noch eine Zugabe auf der "Handharmonika"... fein! Ich mag den Peder...
Der Chor hatte vorher aber auch noch seine Zugaben, irgendwie haben sie mit Applaus gerechnet... zum einen gab es "Gøta", eigentlich ja von der Real Group, aber da es eine Komposition von Peder Karlsson ist, war das gar nicht so verwunderlich. Ich muss sagen, sie haben ein schweres Erbe damit angetreten. Von der Real Group ist es einfach klasse, und deren Niveau haben sie damit auch nicht erreicht, es klang einfach viel zu massiv und hat eher mit Lautstärke als durch Brillanz bestochen. Aber ich glaube mit einem so großen Chor kann man es nicht viel besser machen, auch wenn sie alle ein bisschen nervös dabei gewirkt haben, Peder schien zufrieden und wenn man nicht weiß wie es noch so klingen könnte...
Zu guter Letzt gab es dann noch mal slowenische Musik. Laut Peder nur fälschlicherweise als österreichische bekannt geworden. Nun ja, ich weiß es nicht ;-) zum Glück bin ich trotz der Ohrwurmdrohung ohne Akkordeongedudel im Kopf nach Hause gegangen. Das war durchaus ziemlich witzig, aber ich denke jeder kann sch vorstellen was unter einem Medley der schönsten Akkordenmelodien zu verstehen ist, von mir aus kann es gerne slowenisch sein, solang es nicht als deutsche Musik verstanden wird und ich nie wieder in der S-Bahn damit genervt werde... :-D

War jedenfalls ein rundum schönes Konzert, ab und an etwas laut, aber da muss man mit dem Techniker reden und zum Spaß haben, abschalten und viel a cappella auf einmal zu haben schwer geeignet. Sollten sie also noch mal nach Deutschland kommen...
Und wer mal gucken mag, hier sind einige Fotos:
http://www.facebook.com/media/set/?set=a.10150165557478023.349740.21555533022

Dienstag, 21. Juni 2011

Krichy in Skandinavien

oder so ähnlich. So komme ich mir jedenfalls im Moment verstärkt vor.
Denn nicht umsonst sitze ich plötzlich einmal die Woche mit um die 60 Leuten in einem Raum und zerbreche mir die Zunge bei dem Versuch einen Laut zwischen o/u/ö/ü und was nicht noch alles zu machen. Und dann gibt es von diesem Laut natürlich auch noch hundert verschiedene Aussprachemöglichkeiten. Und überhaupt, da fehlt noch ein weiches g und ein zischendes t...

Wie kommts? Wir machen a cappella, und wie man in letzter Zeit vermehrt sieht, gehört a cappella skandinavisch.Oder warum sonst sind alle wirklich genialen Gruppen in der letzten zeit aus Schweden, Dänemark und Finnland...? (The Real Group, Vocado, Club for five, Vocal Line und neu dazu nu auch Postyr usw. usf.)
Nun ja, jedenfalls ist unser Konzertprogramm für das Sonntagskonzert des Chorverbandes in der Philharmonie zur Hälfte in diesen Sprachen.
Eigentlich ganz schön, aber leider mehr als verwirrend. Denn auch wenn Blumen auf allen drei Sprachen (uns standen Schwedisch, Norwegisch und Dänisch zur Verfügung) irgendwie "bloumen" heißen, dann wird das "ou" doch in jeder Sprache anders ausgesprochen. Auo, oau, öu... wie auch immer man das dann schreiben könnte. Und da kann man gut drann verzweifeln.

Das wichtigste in meiner Lektion über die Sprachen des Nordens, schreib dir gleich oben hin welche Sprache das Stück hat. Grob seht das ja irgendwie auch alles gleich aus...
Es gibt schöne neue Unbekannte: ø, å, æ die immer wieder auftauchen, aber man sieht ihnen ja nicht an wie sie ausgesprochen werden.
Daher neben die Sprache gewisse Besonderheiten schreiben.

Dänisch, das ist die Sprache mit der Kartoffel im Mund, da wo man sich ab und an einen Finger in den Mund stecken soll um den schönsten aller Konsonanten zu sprechen. Leider sind wir dazu nicht in der Lage. Und wenn man sowas mit 60 Mann im Konzert macht, dann sollte man schon lieber in einer Comedykategorie auftreten. Also doch lieber Zunge brechen. Auch wird hier ein T immer mit Z gesprochen, daher also ein ZettTee ist (und kein tz), das kann auch in Komplikationen enden. Ein Glück, dass man dafür sonst überhaupt fast alle Buchstaben weg lässt oder es gibt keine Regeln nach denen man sie ausspricht. Wunderbar!

Norwegisch... das ist die Sprache in der jeder spricht wie er will, wenn man Micha glaub ;-) der das aber auch nur aus dem Schwedischen ableiten kann. Wichtig zu wissen ist hier, es gibt Prozentangaben ein o, was zu 20% aus einem u besteht. Viel Spaß beim Ausrechnen... Dann enden fast alle kurzen Wörter mit nem g, aber ob man das Mitspricht hängt irgendwie von der musikalischen Interpretation ab.
Ös,Os und Us, mischen sich fröhlich und sind nicht zu unterscheiden und man fragt sich das erste Mal im Leben, ob es auch Doppel-Ös gibt. E klingt wie I, aber wenn man ein I drauß macht is es natürlich genau falsch. Vieleicht gibt es hier auch Prozentangaben?
Im Zweifel berlinern, "aal wet juut", lieber ein o mehr als eins zu wenig und man ist auf der richtigen Seite. Wenn man mit dem richtigen Norweger spricht ;-)

So, zu guter letzt Schwedisch... Ich dachte immer das hätte ich schon viel gehört, aber auch hier ist man schnell auf verlorenem Posten. Der Stockholmer an sich redet wohl anders als alle anderen. Schade.
Es tummeln sich Rs, die nicht auszusprechen, aber vielleicht doch zu singen sind. CHs, die zu Gs werden, aber dann bitte nur angedeutet und man ist plötzlich in der Verlegenheit eine Mischung aus SCH und CH zu machen. Was das Spuckpotential angeht nicht mehr weit weg vom Beatboxen. Und immer wieder steht man vor der Frage, ob sich dieses harmlose kleine U nicht doch als ein Ü getarnt hat... nach welchem System es das macht? Keine Ahnung, hängt vielleicht davon ab, ob es aus Stockholm kommt...

Ganz am Ende sitzt klein-Krichy da und hört sich hunderte Aufnahmen an, um eine einheitliche Aussprache rauszuhören. Und dann steht man da und fragt sich wie man das aufschreibt, vor allem so, dass man es nicht nur selber, sondern die anderen 60 auch verstehen.
Und nach ewigen Diskussionen und Stunden des Ohrenblutens sagt man sich "nie wieder"... wobei natürlich total klar ist, dass man sich im nächsten Projekt doch wieder irgendwas aufhalst um zu helfen und damit das Leben schwer macht. Wir blöden guten Seelen ;-)

Benefizkonzert - Generalprobe (stimmungsvoll *g*)


Ach ja, wenns dann zur Übersetzung kommt... nein, eigentlich gar nicht so schwer, oft hört es sich doch nur an wie gelispeltes Deutsch mit zu vielen OuA-Lauten und nem Finger im Mund ;-)
Und die Konzerte waren übrigens klasse... jetzt kann ich alles auswendig. Auch die Aussprache...  



 
Wers noch mal hören mag kommt übrigens am 27. August zur "Langen Nacht der Museen" einfach in die Liebermann-Villa am Wannsee. Da gibts noch mal alles was wir so an skandinavischen Dingen zu bieten haben :-)