Montag, 30. November 2009

38. Bundeswettbewerb Gesang, Generalprobe und Vorentscheidung

Manchmal kommt es auch vor, dass andere Leute mich auf Konzerte einladen. Kaum zu glauben.
So geschehen vor einer Weile, da habe ich eine Mail von Mari bekommen. Generalprobe für den Vorentscheid zum 38. Bundeswettbewerb Gesang.
Hat mir alles nicht wirklich viel gesagt, aber ich dachte mal hingehen und an nem Freitag abend schön tollem Gesang lauschen kann ja nich so verkehrt sein.
Gesagt, getan, gehört. Und es war toll, war ja klar.

Und da ich von der Gesangslehrerin spontan dazu verpflichtet wurde alles zu filmen, habt ihr hier ein paar Beispiele. Da ich nicht weiß wie die anderen beiden Mädels dazu stehn aber nur von Mari.
When you come home to me - The last 5 years
Nur für mich - Les Misérables
Schau mich an - Störtebeker
Wishing you were somehow here again - The Phantom of the opera
Daddy's son - Ragtime
Das Ladenmädel - Rudolf Nelson


Dann war am Montag dann der Tag um dens ging. Der Vorentscheid für die Finalrunden. Und da ich zu der Zeit dann eh nix zu tun hatte, bin ich hin. Mari anfeuern, jubeln, klatschen und gucken was es sonst noch so gibt.
Bin schön brav pünktlich ausm Haus und dachte dann da in der Komischen Oper auch zu früh anzutanzen... Aber, Fehler. Da hatte wohl jemand eine falsche Zeit in die Mail eingetragen... ;-)
Nu ja, leider hatte ich also die erste verpasst und hab mir den zweiten dann erstmal von der Treppe aus angehört.
Denn da das Foyer der Komischen Oper von allen Seiten verspiegelt ist, kann man sich nicht wirklich unbemerkt irgendwo rumdrücken. Und dass ein sich in allen Ecken unendlichfach spiegelnder Mensch der versucht heimlich auf einen Platz zu schleichen den vorsingenden Typen stört, auf die Idee kann man auch kommen ohne Physik oder so studiert zu haben.
Na gut, scheinbar nicht jeder, aber die Hoffnung stirbt zuletzt, und der ein oder andere hat es mir später auch von alleine gleich getan, ohne sich vorher von der Jury anmotzen lassen zu müssen (was auf den Sänger bestimmt auch nicht sehr beruhigend wirkt, oder?)
Und mal im Ernst... dies Gayle Tufts (oder so?) ist mir höchst unsympathisch...

Nun ja, auf alle Fälle habe ich dann so einiges an tollen Sängern sehen und hören dürfen. Der eigentliche Plan, nach Maris Teil (unter anderem Speaking French) wieder zu gehn, wurde also beiseite gelegt und stattdessen bin ich ja dann zum Hauptteil am Dienstag noch mal gekommen.
Denn am Montag war ja Juniorwertung. Bis Jahrgang '87. Wieder der Beweis... ich werde alt!

Was gabs denn so zu hören?
Also der erste junge Herr, den ich mir wie gesagt von der Treppe aus und zum Großteil hinter einer Säule angehört habe kann ich mich im Moment an nicht mehr viel erinnern. Außer, dass er den Elvis „Teddy Bear“ gesungen hatte. Das klang auch ganz gut, aber der Tanz war mehr als albern. Ok, in meinen Augen sind die meisten Tänze albern, aber da ich an dem Tag dann auch weniger albernes Getanze gesehen habe, dürfte es jetzt nicht nur an meiner Tanzliebe gelegen haben...


So, und wie ich grad sehe hab ich nicht mehr weiter geschrieben, ähem... und morgen, bzw. nachher geh ich schon zur ersten Finalrunde…

Also nur kurz, meine Eindrücke damit ich sie morgen selber noch parat hab:
Es hab total guten „Nachwuchs“!
• Manche Jungs können scheinbar nur in hohen Stöckelschuhen (in mörderisch hohen!) leben und sind in der nächsten Sekunde trotzdem sofort wieder überzeugend anders, ich hab auf alle Fälle meinen persönlichen männlichen Favoriten
• es gibt sächsische Musicals?
• Die Jury bricht ab, wenn sich einer ein (langweiligen!) Monologen verfängt die mir persönlich etwas zu abgehoben waren, frag mich wo das her kam, ich möchte es nie auf der Bühne hören müssen (Cabaret mag ich auch nich unbedingt)
• Kleine Mädels sind wirklich niedlich, gut das Dieter Bohlen nicht da war
• Manche müssen nicht tanzen um zu bewegen
• Musicals sind kitschig… und manche wohl auch schwer zu singen

Und die „großen“ sind auch klasse
• Nicht jeder, manchmal hab ich schon was gelitten
• Chanson ist wunderbar, wenn er witzig ist
• Ich kenn jetzt die Xerkse (?) genauer
• Ich versteh jetzt warum Bodo Wartke da mal gewonnen hat
• Man kann mit Mikrofonständer zwischen den Beinen schlecht Klavier spielen, dabei aber trotzdem ein Rezept vertonen (warens Eierkuchen?)
• Berlinerisch singt sich klasse
• Ich mach keinen „klassischen“ Chansons
• Es lebe Aschenbrödel, brödel, brödel
• Beenekens verursachen Ohrwürmer
• Wie ging das Lied mit den Kreutzworträtzeln?
• Nicht jeder der was selber schreibt scheint seinen eigenen Text wichtig genug zu finden um ihn verständlich zu singen
• Manche können besser am Mikro singen als andere
• Man kann die Jury höchst auffällig unterbewusst bestechen ;-)
• Man trifft a cappella Sänger wieder, die nun E-Gitarre spielen und Musical singen – ungewohnt aber schön
• Musicals sind kitschig… erwähnte ich das schon mal?
• Manche Mädels sind klein und es kommt viel raus! Mal laut und mal laut und toll
• Je älter, desto weniger Männer… warum nur? :-(

Ach ja, und Mari ist natürlich weiter ;-) weshalb ich ja nachher auch anfeuern geh um mir danach aber den Rest sehr gerne auch noch anzugucken und anzuhören :-)

So und hier kann man übrigens was zum Preisträgerkonzert sehn:

Samstag, 14. November 2009

Last time we were in Cadence....

So, dann war ich also mal wieder in Dresden. Zum einen zum Geburtstag feiern, zum anderen natürlich wegen eines Konzerts. Cadence aus Kanada waren am 12.11. zu Besuch und das wollte ich mir natürlich mal absolut nicht entgehen lassen. Die sind auf CD schon so klasse! Und als ich dann gesehen hatte, dass sie nach Deutschland kommen...
Und auch wenn andere Stimmen mal meinten, dass sie live nicht so toll wären wie auf CD (so in der Art), kann ich schon mal vorweg sagen, dass ich da anderer Meinung bin. ;-)

Nun ja, jedenfalls und der Reihe nach.
Ab gings ins Societätstheater, und dank einer nett gesponsorten (Sponsoren, -soren, -soren) Monatskarte wieder mal Geld gespart.
Nach kurzer Wartezeit auf einem extrem bequemen in der Ecke stehenden roten Versinkesofa (ja, wir waren eigentlich als Deko angestellt...) kamen unsere Karten und dann gings relativ bald nach oben, ab in den „Saal“, etwa 150 Leute (Schätzungsrecht bei Sandra) passen da rein, also schön kuschelig.
So kuschelig, dass schon wer auf meinem absolut mittigem Platz saß. Nach ner Weile war geklärt, dass Dresden nicht nur bei Reihe Null mit dem Zählen anfängt, sondern (dank asiatischem Aberglauben?) Reihe vier weg lässt und die dafür doppelt verkauft. Also hatte dann doch am Ende jeder seinen eigenen Platz und ich konnte wieder bei meinen Mädels sitzen. Alles super :-)
Verheißungsvoll standen vier Barhocker auf der kleinen Bühne und wir waren gespannt. Im Programmheft zu den Jazztagen konnten wir dann auch mal wieder sehen, dass mein bei Skoda immer an Jazz denken muss, scheinbar nicht nur wenn man in Mainz beim Vocal Jazz Summit dabei war...

Dann ging auch relativ bald das Licht aus, ein Herr kam auf die Bühne, dann sofort drei weitere (nur kurz erwähnt, höchst schick im Anzug und unter anderem trendfarbigem Hemd mit schön passend gemusterten Schlipsen) und eh mans groß gemerkt hat gings auch schon richtig los.
Für meinen Geschmack war das erste Lied ein bisschen zu laut, aber das hat sich danach sofort eingepegelt gehabt und ab da war der Ton perfekt.
Los gings mit „The dry cleaner from des moines“. Das kannte ich schon von CD und damit wars irgendwie ein schöner Einstieg und man kam sich fast wie zu Hause vor. Auch wenn das Arrangement schon dünner als auf CD war und mir daher was gefehlt hat. Sie sind halt nun mal nur vier und es klang ja auch trotzdem klasse. Sehr schnell, sehr jazzig, sehr präzise, toll :-)
Dann gings weiter mit Fitness. Denn das wird eine interaktive Show. Alle mal schön den rechten Arm hoch, wirklich ganz hoch. Und dann den linken, rechts, links, rechts... beide... ausstrecken nach rechts, links, rechts, nein.. nicht den Nachbarn abstechen... und noch mal hoch und dann mit beiden Händen winken. War ja klar, dass da noch was kommen musste. Er wollte schon immer mal das Publikum sowas machen sehn.
Dann waren wir jedenfalls schön warm und hatten auch gut was gelacht, hätte nie gedacht, dass Fitness so spaßig sein kann ;-)
Weiter im Text mit der interaktiven Show. Mitsingen. Ist ja relativ mutig, schon beim zweiten Lied, aber warm sind wir mir ihnen ja schon geworden. Haha.
Es gab Minnie the Moocher. Eidieidi und so, kennt man ja. Nur dass man in der ersten Reihe dann auf ein mal gleich das Mikro vor der Nase hat. Ok, aber weg gerannt ist keiner. Beruhigend.
Weiter weiß ich die Setlist jetzt nicht mehr auswendig ;-) aber ich bin da ja eh nie so hinterher...
Es gab noch einiges an wunderbar schnelle, „fetzigen“ manchen mehr und manchen weniger jazzigen Sachen. Viel Trompeten, ein total schöner (und trendfarbiger *g*) Bass, der meines Erachtens nach gar nicht (oder fast nie) nach unten geregelt wurde und trotzdem wunderschön tief war, aber sehr natürlich wirkte. Klanglich waren sie klasse auf einander eingespielt, total sauber und rhythmisch einfach unheimlich präzise. Wirklich so wie auf CD. Ab und an gabs auch Mundharmonikas zu bewundern, einen Tenor mit sehr speziell kratziger Stimme (der den Schlafrekord mit 15 Stunden hält?) und dann noch einen abwechselnd nach Elvis oder Johnny Cash klingenden „Hauptsänger“, der dann auch mal sein deutsches Notebook ausgepackt hat. Denn „last time we were in Cadence...“, da hat er sich was aufgeschrieben, extra mit Betonung und so. Ok, schnell wurde geklärt, dass er natürlich „Germany“ meint und sein Gehirn wohl in Kanada gelassen hat. Und dann wurden wir informiert, dass sie jetzt alle russischen Komponisten in drei Minuten versingen werden. Die englische Übersetzung hat dann fünf daraus gemacht, nu ja... ich kann auch nicht auf jeder Sprache perfekt zählen ;-)
Dann gab es kurz die Nachfrage, ob denn wer im Raum sei, der kein Deutsch sprechen würde, bzw. jemand, der Aarons Deutsch nicht verstehen würden. Man einigte sich dann darauf, dass es sich hier nur um zwei Personen handeln könnte (außer denen auf der Bühne, aber da hatte sich auch nur einer gemeldet), nämlich zwei Damen aus Kanada, von denen die eine (Nathalie?) zufällig mit Ross auf der Bühne (dem kratzenden Tenor) verheiratet war.
Was ein Glück. Also gings los mit Rachmaninov, Prokoviev, Dimitrieov off off off und wie sie alle heißen. Das Lied hatte ich beim Bundeswettebwerb Gesang erst gehört, da aber auf Deutsch. Jetzt auf Englisch und leicht verjazzt habe ich aber den Witz am Ende nicht verstanden, scheint aber nicht an mir gelegen zu haben, denn um mich rum konnte es mir auch keiner erklären. Nu ja... es fehlt der Sauerstoff, im Deutschen ;-)
Dann waren sie doch sehr neugierig, wer denn im Publikum schon je mal was von ihnen gehört hat. Hm, ich kam mir da doch selten einsam beim Melden vor. Neben Sandra und mir haben sich nur zwei andere gemeldet, dazu wurden schnell noch die Damen aus Kanda gezählt und dann beschlossen, dass es sich durchaus lohnen würde kurz für die CD Werbung zu machen. Ich hab das ja schon mal getan, also überspringen wir das mal. Auf jeden Fall wusste ich dann in dem Moment, dass ich nachher für gewisse Leute insgesamt sechs CDs kaufen würde, dabei kann es gut sein, dass ich in dem Raum der einzige aus Deutschland war, der die CD schon lange und in echt und überhaupt zu Hause hat...
Auf jeden Fall haben sie sich gefreut, dass wir alle gekommen sind und dass es ausverkauft ist soweit sie gehört haben (und Recht ham se ja gehabt, es standen sogar noch Leute auf den Treppen am Rand) und dass sogar ein Kind vorne saß (geh nicht weg!).
Nachdem der Bariton kurz von seinem verheiratetem Glück und seinen auf der Hochzeit singenden Freunden erzählt hatte, haben sie dann ein hebräisches Hochzeitslied gesungen, es muss halt nicht immer Jazz sein. Sehr schön wars! Kurz gabs noch ne Erklärung wie das ganze hin und her übersetzt wurde und es kam die Frage auf, was das ganze denn nun bedeuten würde („... did you pay for that dress...!?“) und schon war die Stimmung wieder sehr locker.
Auf jeden Fall waren die vier sehr gut drauf, hatten total ihren Spaß, wir auch und haben auch schön spontan reagiert.
Nachdem es direkt nach einem Schlussakkord ein herzhaftes Niesen ausm Publi gab, kam von der Bühne die Überlegung, dass dies genau das war was dem Stück noch gefehlt hat. Ein bisschen vocal percussion, was dann eine kleine Impro-Nies-Percussion-Runde nach sich zog. Es gibt also mehrere, die den Trick mit dem Snare-Niesen kennen ;-)

Dann wurden wir irgendwann in die Pause geschickt und auf dem Rückweg hab ich gleich mal die ersten Leute mit frischer CD in der Hand gesichtet. :-D
Wieder ging es sehr abrupt weiter, da bin ich wohl echt nicht drann gewöhnt. Und wieder ging es mit einem CD-Lied los „Perhaps perhaps perhaps“. Das mag ich ja auch total gerne. Und wieder war es etwas dünner als auf CD gewohnt (und geliebt), aber trotzdem toll. Vor allem schöne Trompeten. Und die Dame die es zu besingen galt war die Ehefrau, was ein Glück, dass die ja zufällig auch grad in Dresden war. Das hab ich ja auch nicht gehabt... Sie hat dann auch „ja“ gesagt, noch mal Glück gehabt. Wobei ein bisschen Buhlerei, Charme und Körpereinsatz schon nötig war. Und er hat uns dann auch versichert, dass es bestimmt Ärger gegeben hätte, wenn er wen anders angesungen hätte.
Was gab es denn noch so? Ein wirklich wunderschönes Bass-Solo, der kann auch gut hoch, muss man sagen! Und einiges von kanadischen Komponisten, die wir verbotenerweise alle nicht kannten, aber natürlich nach dem Konzert losstürmen würden um alle deren CDs zu kaufen. War auch wirklich schön, aber ich konnte mir die Namen nich merken. Und ich hab ja auch eh kein Geld über, also noch ma Glück gehabt ;-)
Zu den kanadischen Dingen gehörte dann auch eine Eisenbahn-Trilogie. Muss man auch mal gehört haben ;-) und ja, alles in Kanada klingt so. Wissen wir doch.
Es waren Pferde dabei (hier wär Platz für Sandras genialen Wortwitz, darf sie aber selber schreiben, wenn sie das denn hier brav liest *g*), Cowboys und eine sehr authentische Eisenbahn. Mööp mööp. Sogar mit Dampf(geräuschen).
Weil die vier Herren so nett sind, gab es dann einmal für das eingeschüchterte Publi sogar Klatschanweisungen. Nachdem ein Typ einmal sehr voreilig mitten ins Lied geklatsch hatte, gab Aaron dann beim nächsten Schluss sehr gönnerhaft ein Kopfnicken von sich, damit auch der letzte unmusikalische Dresdner beruhigt klatsche konnte. Dabei waren wir doch alle nur vom schönen Klang gefesselt!
Dann wieder was kanadisches, „Both sides now“. Hatte ich ja nun von Vocal Line und den Swingle Singers gehört und mag ich auch von beiden sehr gerne. Jetzt gab es das ganze im Cadence-Arrangement und eigentlich finde ich die auch alle total klasse (und hör die auch gern bei anderen Gruppen). Aber das hat mir irgendwie nicht ganz so gut gefallen. War zwar super gesungen, aber jetzt im Vergleich stehts bei mir persönlich hinter den anderen. Zum einen war es mir insgesamt zu hoch, dann einfach irgendwie zu „künstlich“ und mit zu viel „Geschleife“ hoch und runter... aber wer weiß wie ich es gefunden hätte, wenn ichs noch nicht anders gekannt hätte.
Dann gabs noch mal eine Fragerunde mit dem Publikum, was heißt „live“ auf deutsch...The street where you live? Die braven Deutschen übersetzen natürlich vorbildlich „leben/wohnen“ nur kann der arme Aaron diesen Gedankenstrich natürlich nicht hören und das wieder zu klären hatt dann auch nicht mehr geklappt. Kurze Diskussion auf der Bühne „leven-hohnen“, sind das nicht die komischen Hosen die man im Süden trägt? War eine sehr nette pantomimische Vorstellung ;-) Und dann kamen wir in den Genuss von „Die Straße in der du leven-hohnen.“ Sehr schönes Lied und Publi war begeistert.
Dann waren wir leider fast schon am Ende angekommen. Die Frage, ob wir denn noch ein Lied hören wollen wurde natürlich nicht bejaht, sondern begröhlt. Und ja, mit sechs weiteren geben wir uns natürlich auch zufrieden.
Dann gab es noch mehrere Medleys, die kommen ja irgendwie immer am Schluss. Viel she-bumm (und nein, es ist keine a cappella Version die wir da kannten, ein gewisser Schuß Bläser ist da schon dabei *g*) und zappedidu (wie auch immer man das schreibt) und einen Typ im Publikum, der wirklich sehr überzeugend bassig singen konnte, als im plötzlich das Mikro vor die Nase gehalten wurde, ob er nur aus Zufall wie der Kurt-Bass auf der Bühne klang?

Nun ja, irgendwann ist auch dieses Konzert wohl oder übel vorbei. Und es galt ja noch eine gewisse Einkaufsliste abzuarbeiten. Und ich hatte meine Hose dabei ;-)
6 CDs erstanden (die Dame am Stand war leicht irritiert) und dann ab mit der Hose zu den vieren. Die waren auch sehr erfreut über meinen Einkauf, vor allem nachdem ich erklären musste die CDs ja schon zu besitzen und dass die hier ja für arme Freunde in Hannover sind, die nicht zum Konzert kommen konnten. Ich soll übrigens schön grüßen ;-)
Dann haben wir abgemacht, dass sie bei ihrem nächsten Deutschlandaufenthalt nach Berlin kommen (na wenn sie Deutschland eh schon so schön finden und auch aufm Hinweg schon über Berlin gekommen sind...) Ich will nämlich noch mal hin! (Und Kanada is n bissel zu teuer...)
Dann wurde die Hose bewundert, liebevoll (zum Teil in der Kniekehle! Hilfe! Ich bin doch kitzelig...) bekritzelt und kommentiert... Ja, ich mag Maybebop. Nein, die haben nicht auf meinen Hintern geschrieben. Und ja, es ist unverzeihlich die Hose vergessen zu haben als ich bei den Swingle Singers war...
Irgendwann war dann alles erledigt, beschrieben, neue Treffen verabredet und was man sonst noch so tun muss... und wieder nach Hause gings. Denn in welcher Reihe wir nu auch immer gesessen haben, die fünfte war es nicht. Und die war als Nachtlager auserkoren worden....

Zusammenfassend und ganz kurz: Ich mag sie live mindestens genauso wie auf CD. Und was fehlt denn da noch an Spannung, Präsenz oder Interaktion? Nix!
Also wieder! Gerne! Immer! :-) Wenn mal wer nach Kanada will... ich bin dabei *g*

Mittwoch, 11. November 2009

Ein Wochenende mit muSix aufm Land... (Teil 2)

Dann gings am nächsten Tag (und ohne kostenloses Frühstück, schaaaade!) zum Ostbahnhof, wo ich dann eingesammelt wurde.
Und auf gings, auf die schöne lange Fahrt nach Bad Freienwalde. Schön ist natürlich relativ...
Immer gradeaus, durchs herrliche Marzahn, dann durch Ahrensfelde (da war ich ja noch nie!) und ab da dann quasi noch gradeauser durchs so herrlich malerische Brandenburg. Wenn man was für Alleen, Alleen oder zur Abwechslung mal Alleen übrig hat. Da bekommt man auch relativ unweigerlich einen gewissen Ohrwurm. Ich weiß auch nicht warum ;-)
Nun ja, nachdem wir dann mehr als ne Stunde gradeaus durch eben diese wunderhübschen Alleen mit nix drumrum und ein paar Hügelchen hoch und runter gefahren sind, ein paar höchst malerische Dörfer mit Sehenswürdigkeiten wie einer Minigolfbahn und ähnlich spannendes durchquert hatten, erreichten wir dann endlich Bad Freienwalde. Das hat sogar seine eigene Hotelroute, wenn ich mich richtig erinner :-O Und da konnte man dann auch endlich mal abbiegen. Und nebenbei eine echt ziemlich starke muSix Plakatierung bewundern. Und alles auf den Postern per Hand geschrieben! Und sogar richtiges Datum und Zeit (nach Meßdunk trau ich den Brandenburgern ja alles zu...).
Ab den nächsten Hügel hoch und wir standen vor der Konzerthalle, die in einer Kirche war, oder so?
Draußen Zigarrettenpause und Leute zählen die reingehen. Ok, wir sind also doch nicht die einzigen (nachdem ich die leicht ernüchterte SMS bekommen hatte, das beim Promokonzert nur um die zwei Leute da waren, haben wir uns ja auf einiges eingestellt...). Nur, wir waren wohl die einzigen, die den Rest nicht kannten... Bad Freienwalde kennt sich halt. Gut, dass wenigstens die Jungs da waren ;-)
Manche gesünder, wieder aber andere (die in Weimar ja noch recht vorlaut waren :-P ...) aber auch kränker als die Tage zuvor. Und andere einfach immer noch bemitleidenswert. Ich möchte so ja nicht singen müssen!
Draußen gab es dann noch einige Pläuschchen mit den „Ureinwohnern“, bei denen man lernen konnte wie viele Einwohner Bad Freienwalde denn nun hat und welche Möglichkeiten man hat um auf unterschiedliche Zahlen zu kommen, wenn man sich das denn nun gemerkt hätte. Verschiedenste schweizer Sprech- und Eigenarten wurden Diskutiert und jeder in eine unterschiedliche Fankategorie gesteckt.
Nachdem wir dann aber bei unseren lauten Gedanken wie viel Platz denn noch drinne wär darauf hingewiesen wurde, dass gar nicht so viele Plätze mehr frei wären, haben wir uns dann reinbegeben und erstmal Eintrittskarten gekauft. Das hab ich auch lange nicht mehr gemacht! Und dann noch Platzkarten! Ich glaub das war neben Dresden mein einziges muSix Konzert mit festen Plätzen...
Ne Weile später gings dann auch auf die Plätze. Und was für welche!
Wenn sonst den kleineren Leuten gerne mal ein Kopf oder eine Hochsteckfrisur im Weg ist, in der Konzerthalle in Bad Freienwalde bestimmt nicht! Hier sind es die Stuhllehnen!
Endlich mal Lehnen die meinem Rücken entsprechen. Fast hätte ich sogar meinen Kopf anlehnen können ;-) Aber zu früh gefreut. Bequem war das ganze trotzdem nicht...
Nu ja, es geht ja auch ums Hören. Und nicht ums Sitzen. Und Liegekonzert lässt sich ja eh durch nix übertreffen... ;-)
Dann gesellte sich noch Christian in unsere Reihe (so komplett ausverkauft wars nämlich dann doch nicht wirklich) und nach langer Zeit ging mal wieder ein komplettes „Heute wie neu“Konzert los (und wie ich mir dann hab sagen lassen, war ich in unserer kleinen Reisegruppe auch die einzige die überhaupt mal eins gehört hatte...)
Der blaue Planet fing an und es war wieder einmal wunderschön. Der Raumklang war zwar nicht so ganz optimal, aber ein kurzer Blick auf die beiden niedlichen Lautsprecher im Raum sollte eigentlich jedem Klar machen, dass da für Sonja absolut nicht mehr zu holen war. Und die Leute schienen auch so höchst begeistert. So begeistert, dass eine Dame in der ersten Reihe es für nötig hielt beim „Hallo muSix“ Gruß weiter zu klatschen. Kurze Nachfrage „Macht man das bei euch immer so?“ und einem klärendem Gespräch, es lag nicht an Bad Freienwalde, sondern an Schiffsmühl (?)... da macht man das nämlich laut Marina (?) in der ersten Reihe so.
Björn war begeistert, lies sich das Mikro halten, klatsche fröhlich und grüßte ein weiteres Mal „Hallo Bad Freienwalde“. Und ab jetzt müsste das jedes Publikum machen und er würde dann immer darauf verweisen, dass Marina aus Schiffhausen ähh Schiffsmühl daran schuld wäre, dass das nun so zu machen sei. Ich bin mal gespannt, wie das nächsten Freitag in der Schalotte läuft ;-)
Marina sollte auch sonst noch einige Auftritte haben.
Bei der üblichen Puhdys-Quizshow durfte sich dann Marina auf die Bühne begegnen und sah sich mit ihrem Buchstaben konfrontiert. Scheinbar war das schon zu viel für sie, denn sie meinte dann doch allen Ernstes für die Erkenntnis, dass es sich dabei um ein „H“ handelt schon eine CD gewonnen zu haben. Nachdem wir dies erstmal mit gebührendem Applaus gewürdigt hatten, sollte sie sich dann doch der nächsten Aufgabe, nämlich dem Sortieren stellen. Phudys... wer kennt sie nicht? Da Marina zur ganz lustigen Sorte gehört wollte sie natürlich nur erstmal die Jungs testen. Klaro. Hat man auch gleich gemerkt, dass die Jungs das mindestens genauso lustig fanden.. Nachdem Marina dann endlich irgendwann von der Bühne verschwunden war, gings los. Bis wann? Etwa den folgenden Tag 6:05, glaub ich. Schön mit Sonnenunter- und aufgang.
„Augen zu, dann siehst du Marinas Beine... halt sie fest und lass deinen Drachen steigen“ Ja, die Dame hatte bei Björn einen bleibenden Eindruck hinterlassen!
Auch Patrick schien irgendwelche Eindrücke gehabt zu haben, jedenfalls war er zwischendurch mal kurz nicht ganz in der Lage das so ordentlich in der ersten Klasse gelernte ominöse „Zählen“ anzuwenden, weswegen wir bei der Tagesreise auf einmal in einem wunderschönen musikantenstadelartigen „Umpf-ta-ta“ Rhytmus gelandet sind. Auch nett ;-) Nur wurde mir danach unterstellt, dass ich nur wegen solche Dinge noch auf Konzerte gehen würde und auf sowas warten würde. Stimmt ja wohl gar nicht! Ich kanns nur mittlerweile schon immer kommen sehn ;-) Die Jungs scheinbar nicht, jedenfalls haben sie sich dieses Mal nicht sehr elegant aus der Lage befreien können, aber nach zwei Anläufen, mit unter etwas hysterischem Gelache hinter manchen Mikros und der Erklärung das dies nun mal alles live sei, haben sie es dann doch noch zu Ende bringen können.
Ich finde die Tagesreise ja sehr genial, aber leider merkt man grad bei dem Stück doch immer sehr, wenn der Ton nicht so bombe ist, da hat ganz schön was an Kraft gefehlt... Aber das Publikum hat mehr als begeistert an die geplante Stelle reingeklatscht und wenn es ihnen also gefallen hat, was will man (fast) mehr? ;-)

Irgendwann war auch dieses Konzert dann zu Ende, es gab Blümchen, Zugaben, kranke Sänger wurden aus der Ferne gegrüßt und in die warmen Autos komplimentiert. Und irgendwann haben wir uns auf den Weg gemacht.
Nicht ohne vorher noch die literarischen Ergüsse die man so in Bad Freienwalde finden kann festzuhalten. Ich muss mir mal das Foto besorgen, denn ich weiß grad echt beim besten Willen nicht mehr genau, was für ein appetitliches Buch dieser eine Laden (neben lauter spannenden Kalendern mit Motiven aus... ja Bad Freienwalde und etwa hunderten Pilzbüchern) da hatte. Schlachten, zerlegen... was auch immer? Für zu Hause... wunderhübsch.

Dann ging es schnurstraks nach Hause, quasi schnurgeradeaus ;-)
So früh bin ich auch selten von Konzerten zu Hause gewesen...

Mittwoch, 4. November 2009

Köln Hauptbahnhof, Zeit totschlagen...

...die ersten 15 Minuten ist das auch gar nicht so schwer, denn man kann mindestens zweimal im Kreis durch den Bahnhof laufen, ohne was zu sitzen zu finden. Gibt nämlich nur einen „Hotspot“, da sind zwei Bänke, auf die höchstens 4 Leute passen. Und es wird Schlange gestanden!
Aber juhu, von meinem letzten Aufenthalt hier kenn ich ja noch ne total gemütliche Ecke... Zwischen Fahrkarten und Päckchenautomaten sind in einem netten Gang noch mal ein paar Einzelplätze. Und da das so ungefähr die zugigste Stelle vom ganzen Bahnhof und daher saukalt ist, bekommt man da auch immer noch einen Platz.
Und is auch heute so. Wunderbar. Denn ne Stunde hier stehend warten muss ja echt nicht sein. Und nein, ich will mich nicht vor den Dom setzen. Ich finde den nämlich eher hässlich und ich brauch auch nicht unbedingt ne Blasenentzündung. Denn nicht nur für muSix ist der Sommer vorbei... In Berlin hats heute früh geschneit, was gleich mal zu nem Verkehrschaos geführt hat. Wodurch mein Bus nicht 6 sondern 20 Minuten zum Hauptbahnhof gebraucht hat. Ok, ich musste am Bahnhof dann nicht wirklich auf den Zug warten, aber in Berlin wartet es sich schöner als in Köln. Und es gibt tolleres als mit ner Menge panischer Menschen in einem Bus eingesperrt zu sein, die ausm Flugzeug zum Zug wollen (warum eigentlich das?) und Angst haben letzteren zu verpassen...
Ich wär übrigens genauso schnell gelaufen (wir wurden nämlich die ganze Zeit von Fußgängern überholt...), wenn ich aus dem Bus gekommen wäre und es wie gesagt draußen nicht Schnee-Regen-Matsch vom Himmel gekippt hätte. Ist mein Koffer eigentlich wasserdicht?
Und mal so nebenbei, am Ende war absolut gar nix auf der Straße, was einen Stau diese ganze Strecke lang gerechtfertigt hätte... dafür kenn ich nun die Geheimcodes der Busfahrer ;-)
So, die nächsten 15 Minuten sind um. Wunderbar :-)
Zeit sich Gedanken über die Frau neben mir zu machen.
Um es festzuhalten, ich höre Musik. Mittlerweile sehr laut. Aber ich höre die Frau, noch viel lauter! Sie telefoniert. Auf englisch mit einem krassen Akzent, irgendwas asiatisches. Jedenfalls so sehr, dass man nur Wortfetzen verstehen kann (und eigentlich will ich ihr ja nicht zu-, sondern meine Musik anhören, aber das hab ich jetzt langsam aufgegeben), die sie aber netterweise auch gefühlte hundert mal wiederholt. Und dazwischen dann ab und an ein deutsches Wort. Merkt man daran, dass der Akzent anders klingt ;-)
Und die redet jetzt halt auch schon mehr als die Viertelstunde die ich hier sitze. Mir scheint, sie hat eine Loop-Station eingebaut. Es gibt nur eine Handvoll Sätze: „She is looking for a new Mann“, „Sie braucht sexen“, „Das ist the medizine for the epilepsie“ und was von wegen „You are a stupideee“ und „Maybe you only give her the big Haus“
Juhhu, sehr spannend... Widerholung Nummer 538.... und sie wird noch lauter! Kaum zu glauben, dass das geht... Dabei hör ich doch jetzt sogar schon die Puhdys!

Jetzt bleib ich noch 10Minuten hier sitzen, hoff dass ich mir keinen Schnupfen hole. Muss ja noch am Freitag vorsingen können. Vielleicht sollte ich mal meine Noten auspacken und hier das Requiem üben? Könnte ja eventuell die Frau verjagen ;-) Und dann hab ich immerhin schon mal vor Publikum geübt :-D
Hm, Sachen einpacken? Wann kommen die anderen? Treffpunkt am Service Point. Da möchte ich auch nicht länger sein als nötig... und warum rennt der Typ hier mit einer Haribo-Reisetasche an mir vorbei? Das ist gemein!
Oha, die Frau ist weg.... ob sie mir über die Schulter geguckt hat? ;-)
Mal sehn wer als nächstes mein Begleiter wird... aber nimmer lang. Und dann gehts ins Senftöpfchen. Zu Maybebop :-)
Und mal gucken, wie ich mich weigern kann da zum Getränkekauf gezwungen zu werden. Hab einfach mal kein Geld dabei, was wollen sie da schon groß gegen machen? :-D

Sodale, es kommt kein neuer (nur immer wieder welche, die hier ihre Schuhe zubinden... ihh!), mir wird langweilig... geh ich also das wunderschön große Mekka aller Leute die sich über die Bahn aufregen wollen besuchen. Auf Freddy, Steve, Mia und Lillle warten :-)