Montag, 31. Januar 2011

immer noch London Tag 1 - Konzert und so

Nach einiger Zeit habe ich dann doch noch ein lebendes Wesen entdeckt, schnell drauf zugestürmt, es wirkte kompetent.
Feinstes Oxfordenglisch rausgekramt und dann erkundigen, ob wir vielleicht irgendwo unsere Sachen abgeben können, vielleicht hat ja ne Garderobe schon auf, da wir heute Abend das Konzert besuchen wollen und durch die Anreise aus Deutschland so viel Gepäck mit uns rumschleppen, bla bla bla...Er guckt kurz und meint dann mal den "Stagemanager" zu holen. Huch!? Das ist ja wirklich nett. Und dann entschuldigt er sich auch noch, dass es vielleicht n kurzen Moment dauern würde... höfliche und hilfsbereite Menschen. Muss man ja schon mal sagen!

Nach ner Weile kam er dann wieder, mit dem Stagemanager, der sich dann auch erst mal an Rumsucherei verausgabt hat. Irgendwann kam die Frage wann wir denn auftreten würden (oder sowas in der Art)... Äh!? Ich hab mehrmals von Konzert besuchen geredet gehabt. Soo schlecht kann mein Englisch gar nicht sein ;-)
Nun ja, wir klären, dass wir keine Band sind (dass das aber auch immer wer denkt, der Plan steht das nächste mal einfach n kleines Programm vorbereitet zu haben ;-)). Die Bemühungen werden dadurch aber auch nicht wirklich kleiner. Aber im Endeffekt ziehen wir wieder mit unserem ganzen Kram ab *ächz*, denn wir hätten das Zeugs wohl Backstage stellen können, aber dann hätte er uns nicht garantieren können, dass da nichts kaputt geht (immer dies unvorsichtigen trampeligen Künstler!) und das wäre dann ja alles mit der Versicherung... oder so.
Also beschließen wir mal nicht ganz so viel durch die Gegend zu düsen (so ne Reistetasche ist sehr unangenehm, auf die Dauer), sondern was günstiges zu Essen zu finden und mal die genauere Umgebung zu erkunden.

Also ab ins "schöne" Wetter. Und vielleicht auch schon mal Beweise sammeln, dass Silke wirklich in London ist und damit einige der "to dos" abhacken. Und tadaaa, ein Briefkasten. Nun gut, die Post von der Arbeit hatte sie glaub ich schon in Deutschland abgeschickt, aber ein Beweis ist ein Beweis.
Dann brauchen wir ja nur noch eine Telefonzelle und nen Bus. Damit wär ja dann die rote Fraktion abgearbeitet.
Telefonzelle gesichtet. Auf der anderen Straßenseite. Da die beiden Damen auf meine Anweisungen da jetzt mal rüber zu gehen (gefährliche Straße zu überqueren! Look right!) und sich formschön zu positionieren irgendwie nicht ganz so schnell erfüllen konnten, standen wir da ne Weile lang unschlüssig rum. Muss verdächtig gewirkt haben, denn auf einmal kam n Polizist rum.Panik! Da waren ja sogar noch zweie hinter dem. Wir müssen wirklich seeehr gefährlich gewirkt haben, mit unserem ganzen Kram und überhaupt. Dann die Erleichterung, er will uns helfen. Wobei nur? "You look lost" Ich erwähne jetzt mal nicht, dass wir den Satz noch einige Male zu hören bekommen werden... Tz, wir waren nicht lost. Wir waren am Planen! Ich erkläre ihm also relativ kompliziert, dass wir keinesfalls "lost" sind, sondern nur überlegen die Telefonzellen zu knipsen, und aber die Straßenführung uns stört und überhaupt. Irgendwie macht das das Ganze nicht besser. Jetzt will er uns beim Knipsen helfen.Das wird irgendwie peinlich und wir erklären, dass das schon alles gut so ist, wir kommen aufm Rückweg noch mal vorbei....
Nix wie weg ;-) Noch n bissel sinnlos in der Gegend rumgelatscht und komisch dann  zusammengewürfelte Architektur betrachtet und aufm Rückweg ab in ne Pizzeria. Da schiens günstige Angebote gegeben zu haben. Also jedenfalls wenn man den richtigen Maßstab ansetzt :-/
Auch egal, Hauptsache wir haben uns, dann muss man den Spinat in den Nudeln und das Hackfleisch (für "meat friends") auf der Pizza auch gar nicht wirklich finden. Dann reicht ein Strohhalm, ne bunte Umgebung und ne Palme und schon is man im Urlaub.... Und kann da dann auch ne ganze Weile rumhängen und Zeit vertrödeln, damit man nicht durchs nieselige London mit viel zu viel Kilos.. .ich glaub ich erwähnte das schon mal.

Irgendwann haben wir uns dann doch zu unsere musikalischen Homebase zurück begeben, denn dann ging es ja schon fast mit dem Konzert los.
Zu Anfang kamen The Oxford Gargoyles, die Gewinner des Voice Festival UK 2010. Ein Haufen netter junger Menschen, die wirklich ziemlich gut zusammen gesungen haben. Nichts absolut weltbewegendes, aber hat Spaß gemacht. Auch wenn die Mädels meistens mehr mit ihrer etwas knappen Kleiderlänge beschäftigt waren und sie irgendwie alle sehr übermüdet gewirkt haben, aber so groß einen Jetlag können sie ja eigentlich nicht gehabt haben ;-)



Und dann, The Real Group. Ich habe ja bestimmt schon mal erwähnt, dass die absolut genial sind, Spaß machen sich anzugucken, anzuhören und irgendwie. Nu ja, ganz weit oben spielen. Also hab ich da auch gewisse Erwartungen. Seit meinem letzten Konzert gab es beim Bariton einen Wechsel, neuer Jungspund im Team. Ich war also auch gespannt. Und überhaupt, es war mein Geburtstagskonzert... Und nun ja, dann kam die erste Hälfte.
(Mats Bäcker)
Und ich bin doch schwer enttäuscht worden. Schon das erste Lied wurde extrem schnell eingezählt und dann auch so schnell runtergespult. Das haben sie dann auch leider bis zur Pause durchgehalten und damit kamen dann einige Probleme einher.
Nicht nur, dass, für meinen Geschmack, dann alles recht gestresst und unentspannt gewirkt hat, es schlug zudem auf die rhythmische Präzision und die Intonation. Das was die Real Group sonst besonders auszeichnet, eben ihre Präzision und trotzdem dabei lässig zu wirken, das alles war irgendwie weg. Halt ganz davon abgesehen, dass es mitunter wirklich sehr unsauber war. Man muss das natürlich in dem Kontext der Real Group sehen, es war jetzt keine schlechte Sache, aber einfach
ne logische Folge..
Und über die Klamotten mancher Damen muss man eigentlich gar nicht mehr reden. Ab nem gewissen Moment hat das nämlich nichts mehr groß mit Geschmack zu tun, sondern mit einer relativen Unbekleidetheit...
Jedenfalls, auch wenn um mich rum zur Pause doch erstmal relativ viel Euphorie war, ich hab gesehen, dass die fünf (bzw. zumindest die vier davon die ich schon kannte, und Marten schien eigentlich doch noch am sichersten von allen)  das viel besser können und so einen Auftritt eigentlich nicht "nötig" haben.
Ich hab dann auch in der Pause n bissel rumgelauscht und doch auch die ein oder andere kritische Stimme gehört, lag also nicht nur an mir und was auch immer..
Nach einigen Minuten gings dann weiter, und siehe da, viel entspannter. Und prompt hat sich mein kritischer Gesichtsausdruck wieder etwas verflüchtigt und ich muss mir noch keine Sorgen um Falten auf meiner Stirn machen. Jetzt war wieder die Real Group da wie ich sie kannte, sauber, präzise und präsent. Fein :-)
Da konnte ich mich auch wieder an Medleys der schwedischen Berühmtheiten, sinnlosen Maschinen und dämlichen Partygehabe erfreuen.



Auch wenn ich Peders doch sehr prägnante Stimme vor allem bei "seinen" Stücken (Mister Father, zum Beispiel) sehr vermisst habe, so gefällt mir der neue Mann glaub ich ganz gut. Marten wirkte wie gesagt in der ersten Hälfte fast noch am sichersten und singen kann er auf alle Fälle. Wenn Peder dann mit Arrangements und Kompositionen erhalten bleibt, dann denk ich kann man das auf Dauer schon irgendwie verkraften.
Am Ende ging dann jedenfalls das ganze Publikum mit dem typischen Gøta-Ohrwurm raus, das hat einen dann fast bis zum Bahnhof begleitet.

Wir sind dann nämlich doch zu keiner Party geblieben, sondern haben uns lieber auf einen längeren, aber zu dem Zeitpunkt zum Glück noch nicht so beschwerlichen, Weg in die Zone 5 gemacht. Weit weit weg vom Zentrum. Ab zu unserer Couch, einer süßen "humble" Baustelle hinter einer ungepflegten Hecke. Eine kleine Straße voller Doppelhaushälften, mitten im Nirgendwo, nur durch eine Bushaltestelle und eine Autobahn mit der Außenwelt verbunden... Danny unter die Lupe genommen, für nett aber ziemlich arbeitswütig befunden (den halben Tag Feuerwehrmann, dann noch ne eigene Firma und den Rest der Zeit baut er auf eigene Faust an seinem Haus rum, wann schläft der?), Betten aufgeklappt und eingepennt.
Ich hab dann auch gelernt, wenn man nur so wenig Platz hat, dass man von beiden Seiten festgequetscht wird, dann kann man nach ner Weile auch einschlafen ohne sich vorher hundert Male zu drehen ;-)

Fortsetzung folgt mal wieder.
Werde ich mich je wieder aus meinem "Bett" befreien? Kommen wir überhaupt wieder ins richtige London rein? Was machen wir an nem Tag ohne Konzerte? Und wer sind eigentlich David und Goliath?

Mittwoch, 26. Januar 2011

Geburtstag und A cappella Festival London

Das war ja eigentlich mal eine echt lang geplante Reise. Letztes Jahr gab es das erste Festival in London und kurz vorher hatte ich mich mit Tobias Hug von den Swingle Singers getroffen, der durchaus berechtigt angemerkt hatte, dass es ja wohl nicht gehen würde, dass ich dort nicht hinkomme.
Nun ja, da ich zum Festivalzeitpunkt meinen Geburtstag gefeiert habe konnte ich natürlich nicht einfach mal schnell nach London abdüsen, mal ganz davon abgesehen, dass das so spontan bestimmt auch nicht wahnsinnig billig geworden wäre. Aber grob fing sich dann mal an ein Plan in meinem Kopf zu bilden. Wobei das jetzt ominöser klingt als einfach nur: ich hab beschlossen meinen nächsten Geburtstag in London zu feiern, umgeben von a cappella :-)

Nun denn, mit der Zeit zeichnete sich dann ab wer alles mit kommen wollte, und auch, wer alles wollte und dann leider nicht konnte. Am Ende stand dann also die Reisegruppe (durch Sandra wurde das ganze dann quasi ein Revival ihre London-Geburtstags-Reise vor 5 Jahren, auch wenn wir da "nur" ins Musical gegangen sind) fest und die Rollen wurden verteilt. Einer macht die Flüge, einer die Betten und ich kümmer mich dann um die Karten. Hat auch alles prima geklappt, es konnte quasi losgehen.
Im letzten Beitrag war ja schon ein Packfoto, sowas kann kommen, wenn man nur Handgepäck mitnehmen möchte. Ich hab also die ganze Zeit an einem Lineal gepackt, damit ich ja nicht über die magischen Werte komme und ewig viel extra Geld zahlen muss. Das war im Endeffekt wahrscheinlich total umsonst, denn was manch einer da im Flugzeug mit sich rumgeschleppt hat... man man. Definitiv nicht nur ein Gepäckstück, und wenn man sich da dran dann auch noch fast zu Tode schleppt... ich weiß ja nicht ;-)

Nachdem Silke und Sandra bei mir angekommen waren haben wir fix noch die Treppe für mein Bett abgeholt (und wieder mal gemerkt, dass man sich auf Navigationsgeräte nicht verlassen sollte) und hingestellt. Fein sieht sie aus!
Dann bin ich zur Generalprobe gedüst (wobei ich doch das Konzert gar nicht mit machen konnte, nu ja was tut man nicht alles für seinen Chor...) und dann schnell doch noch n bissel Reingefeiert (das richtig "große" hab ich ja dann doch sein lassen, wegen Probe, Abwesenheiten und zu frühem Aufstehens am nächsten Tag). Meine Festplatte hier hat jetzt ein sehr schönes Zuhause! :-) Und dann noch ne Folge Glee und, irgendwann, schlafen.


Jedenfalls, irgendwann sind wir nach viel zu frühem aufstehen in Schönefeld angekommen, haben dort unsere gefährlichen Brötchen durch die Sicherheitskontrolle gebracht, einen für uns angemessenen Platz gefunden und weiter gefrühstückt.
Bei ekligem Wetter in den Flieger rein, der fast unser alleine war, alle kleinen Mitreisenden gut verstaut, Leistungslutscher zu uns genommen, der ryanairigen Werbeveranstaltung begewohnt und dann auch irgendwann sicher in Stansted gelandet und bei noch ekeligerem Wetter wieder raus.

Nach einigem Hin und Her haben wir es dann auch geschafft uns in den Bus zu begeben, ab zur Victoria Station. Dort nach großen Überlegungen und Überschlagungen (die am Ende dank der "tollen" Londoner U-Bahn trotzdem nicht zu sonderlich geringen und reibungslosen Ausgaben geführt haben) sind wir dann alle in Besitz einer Auster für den öffentlichen "Nah"-Verkehr gekommen. So bewaffnet haben wir uns dann erstmal zum Theater auf gemacht., denn auch unser Handgepäck war nicht wirklich leicht. Das sollen nicht mehr als 10 Kilo gewesen sein!?
Ab zu King's Cross, da sollten wir in der nächsten Zeit doch öfter mal reinschauen. Dort haben wir dann gelernt, dass der Londoner gerne mal 12 Pfund bezahlt um sein Gepäck auf einer bewachten Mülldeponie abzuladen. Ok, wir sind also keine Londoner.
Also weiter mit dem "Handgepäck", ab ins Theater. King's Place! ma schaun, ob wir noch n König treffen...

Dort angekommen haben wir uns dann erstmal umgeschaut. Wirkt irgendwie wie die Mensa einer etwas snobbistischen Kunstuniversität...
Unten jedenfalls war das Konzertlevel. Wenn man durch die Galerie bunter aber doch alle recht gleich aussehender Gemälde durch ist, oder den schnellen Weg die Rolltreppe (natürlich verkehrt rum) genommen hat landet man bei den "Ställen", dort wo die Konzerte stattfinden sollten. Das besonders komische an diesen Ställen war, dass zu diesem Zeitpunkt der einzige Bewohner eine tote, ziemlich große Assel war...
Da sonst kein Mensch sich auf diesem tiefen Niveau herumtreib haben wir uns dann erstmal auf die "Sofas" gepflanzt, als unseren doch recht vielen Kram ausgebreitet und was gegessen. genauer gesagt, Zitronenwaffeln. Höchst nahrhaft ;-)






So, ich geh mal Notitzen betrachten, Fortsetzung folgt... ;-)
Werden wir dort Menschenleben finden? Werden wir unser Gepäck je los werden? Und, finden in den Ställen wirklich Konzerte statt?

Dienstag, 11. Januar 2011

A-cappella-Nudeln

So, kommen wir zum letzten Teil der Reise durch Sachsen und seine Vorbundesländer ;-)

Um diesen Spitznamen nämlich noch zur Genüge auszureizen haben wir uns dorthin aufbegeben wo die kleinen Nudeln herkommen.
Dorthin, wo sich eins ein Riese zum Schlafen gebettet hat.
Dorthin wo eine junge Kuchenmagd dem König was kochen sollte und nix außer Mehl und Eier zur Verfügung hatte. Oder so ähnlich...
Dorthin, wo unser Grundnahrungsmittel herkommt. Das man nur noch mit Spinat, Käse und Knoblauch bestreuen muss und damit fast alle Sorge los wird... ab nach Riesa!
Um alles zu lernen was ich schon immer über Nudeln wissen wollte oder lieber nie erfahren hätte.
Es gibt nämlich Lang- und Kurzwaren, die armen Nudeln sterben erst den Hitzetod und dann werden sie fast tiefgefroren, die meiste Zeit hängen sie über Kopf (dass denen nicht schlecht wird) und werden durch die Gegend geschleift oder aber rücksichtslos auf Bändern hin und her geschubst. Was für ein Nudelleben...
Und danach lieblos in Tüten geschmissen. Und einfach in die Ferne geschickt. Immerhin nicht alleine, sondern mit vielen Nudelfreunden. Es gibt also noch die Hoffnung, dass sie unterwegs und später dann im Supermarkt immer ein paar Leute zum reden haben. Quatschnudeln halt.

Da man aber in der streng geheimen Fabrik nicht fotografieren durfte, mussten wir damit vorlieb nehmen uns in unseren wunderbaren (bestimmt antiseptischen) Gewändern zu knipsen. Am liebsten wären wir aus den Teilen ja gar nimmer raus! Und auch beim Umschaun in den tiefen der geheimen Nudelwerberei konnten wir zum Glück unsere unglaubliche Schönheit festhalten. Wenn wir doch schon mal alle unter gleichgesinnten Nudeln sind... Sogar in Überlebensgröße waren die da. Einfach unglaublich! So viel Spaß für wenig Geld... schalalala!

Aber, es gibt sogar ein Dreiklassensystem. Nicht jede Nudel ist gut genug, aber wie ich gelernt habe, ist mein Geldbeutel (ja, so heißt das) nicht mal für das Billigsegment aus Riesa gut genug. Geschweige denn für die bunten Kindernudeln und den ganzen anderen Krams den man da erwerben kann.
Ein Glück, dass es auch hier Werbegeschenke gibt. So war an dem Abend unser Essen dann doch gesichert und dank Kreativität und Abenteuerlust und unserem tollen Kochgespann (einer schnibbelt, einer rührt und ich würze rum) konnten wir dann sogar passend zu 5ielitys Ampellied essen. Herrlich...

Am, nächsten Tag ging es dann auf einen ausgiebigen Stadtbummel durch Dresden. Die Sonne hatte sich extra hübsch gemacht, kein Vergleich mit der in Chemnitz. Und Dresden hat sich wieder als total niedliches Pflaster herausgestellt (auch wenn die Spätis da nicht wirklich spät auf haben und es nachts schwer werden kann ein Brot aufzutreiben...). Da geh ich doch immer gerne mal meine andere Bande besuchen :-) Und da wir auch noch jemanden dabei hatten der nicht dauernd nach Dresden gondelt gabs noch mal volle Pulle Kultur und alles was Dresden an Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Glaub ich jedenfalls.


Abends gings dann zu Cadence. Ich habs vorher sogar schon geschafft alleine Konzertbesuch abzuholen und mich fast nicht zu verlaufen ;-) Ab wann bin ich offiziell Zweitbürger?
Letztes Jahr, quasi gleiche Stelle gleiche Welle, hatten wir ja auch schon ein Konzert und da hab ich ja auch schon was zu geschrieben. Der wäre hier.
Auch wenn es nicht genau das gleiche war, gab doch viel ähnliches. Und meine Meinung von da ist heute noch genauso. Wobei es durchaus sein kann, dass das ganze noch jazziger geworden is. Jedenfalls is das beim neuen Album der Fall.


Danach stand noch ein ostiges Geburtstagsbrunch an, das war ja aufregend für mich Wessikind. Was wir alles nicht hatten! Spannend, spannend... und man konnte sogar fast alles essen ;-)


Sodale, die Reise die danach kam ging noch weiter in den Osten, die habe ich ja schon durchgesprochen ;-) und die nun folgende geht eher in den Norden. London. A cappella Festival! Morgen gehts los! Ich bin vorbereitet und das Handgepäck ist jetzt auch eingepackt ich warte nur auch auf meine beiden Mädels, darauf dass der Tag um ist und wir morgen früh bestimmt total aufgeweckt aufn Flughafen latschen können...

Mittwoch, 5. Januar 2011

Novemberreise in Sachsen & Co

Da gings ja noch weiter.

Im Moment bin ich noch in Ilmenau und wir sind bei High Five angekommen.
Die hatte ich ja schon einige Male gesehen und ich glaube doch auch beschrieben. Groß drann geändert hat sich nix. War ganz nett, wieder mal, das Publikum war begeistert.
Fünf Jungs, die definitiv viel Spaß haben an dem was sie machen. Und es ist auch unterhaltend, macht Spaß ihnen zuzugucken, aber für mich ist es nichts mehr, wenn ichs schon mal gesehen habe. Da ist dann wenig spontanes bei und für mich auch nichts mehr neues zu entdecken. Und es basiert halt viel auf dem Textwitz, der ab und an echt gut ist, aber mir dann oft etwas du jüngelchenmäßig. Und vor allem dann, wenn die Pointen bekannt sind, hat es für mich aber noch weniger Reiz, da ichs musikalisch immer noch nicht sonderlich interessant finde. Wise Guys als Vorbild, so hört sichs jedenfalls an (was ja nicht unbedingt schlecht sein muss ;-), aber halt nicht meinem Musikgeschmack entspricht). Und nu ja, für die Boygroupzielgruppe dieser Jungs bin ich vielleicht auch einfach zu alt, da spring ich auf keinen sonderlich an. Oh man... ich bin alt! Hab ich das grad gesagt!?
Ziemlich gut gefallen hat mir aber zum Beispiel das Lied über den Herrn der einfach nicht tanzen kann. Ist zwar nix neues (mein Favorit ist immer noch Pitch Pipes "Tanzbär"), aber irgendwie doch in einem neuen Gewand. Und vor allem da sie sich ja doch die ganze Zeit mit Rumgespringe und Choreo viel Mühe geben... ;-)
Zum Schluss gab es noch was, was ich nicht kannte. Ein Lied über die "Acappelllypse" (wie auch immer man die schreiben würde). Von der Idee her ja eigentlich ganz nett (wenn man ein lustiges Lied schreiben will), aber irgendwie war mir da viel zu viel showmäßiges Brimborium und zuwenig musikalischer Witz bei. Aber n bissel Augenschmaus in die Richtung kann ja auch mal ganz nett sein, auch wenn meine Augen sich bei Konzerten lieber etwas einschränken und nur die feinen Nuancen liebevoll wahrnehmen ;-) und dafür meine Ohren schmausen lassen...

Nach der zweiten Pause (Traubenzuckerlollis! Nun auch bekannt als "Leistungs-Lutscher"...) gings dann mit Mundart weiter. Auf die habe ich mich ja sehr gefreut. Hab sie ja in Dortmund beim open air Festival sehen dürfen und es danach irgendwie nimmer geschafft, weil die einfach nicht hier rum kommen wollten ;-)
Wie gesagt, die mag ich sehr gerne. Neben dem ganzen Krams den man irgendwie erklären kann (können gut singen, singen gute Stücke, machen tolle Sachen auf der Bühne ;-)) gibt es halt immer noch die eine kleine Sache, die nicht so richtig zu erklären ist. Die ein paar Gruppen von den anderen unterscheidet. Denn es gibt viele gute Gruppen, aber halt dann noch n paar, die ich nicht nur gut finde, sondern die es hinbekommen, dass ich im Konzert meistens belämmert grinsend rumsitze und das meistens besonders am Ende merke, weil es erstens zu schnell vorbei war und ich zweitens ein etwas schmerzendes Gesicht habe ;-)
Tja, und dieses "gewisse Etwas", das haben Mundart auch (neben zum Beispiel muSix, und maybebop, falls es wem noch nicht aufgefallen sein sollte ;-) Huch, hat es was mit dem "M" zu tun??).
Und um dann noch ein bisschen zu den erklärbaren Teilen zu kommen. Wieder mal haben wir fünf sympathische Männer auf der Bühne stehen. Die alle ziemlich gut singen. Und ein Bass mit Hut, was will ich mehr? ;-) Jedenfalls, die Stimmen sind alle sehr angenehm, haben was warmes und klingen schön zusammen, keiner kiekst komisch raus oder muss irgendwie andere übertönen.
Und sie singen gute Musik. Keine eigenen Sachen (jedenfalls soweit ich das beurteilen kann), aber in guten Arrangements. Zum Beispiel das Lied über den Affen, der aus dem Labor ausbricht und mit dem Auto durch die Stadt fährt (von Ganz Schön Feist, guck) wo ich es dann glorreich mal wieder hinbekommen hab ganz wunderbar zu filmen, aber natürlich einmal zu oft auf "Aufnahme" gedrückt habe, und nun eine wunderschöne Erinnerung an den Applaus habe ;-). Wie gesagt, im Original von Ganz Schön Feist, daher ist die Tatsache dass ich den Text und die Melodie und so mag Mundart nicht zuzuschreiben. Aber wie das Lied dann trotzdem so wunderbar "gechillt" ,-) rüberkommt, das schon. Und ich finds seeehr gut. Nur mal so als Beispiel. Oder das Lied über den einsamen Held "Bettmensch" (mit dem ich gern mal tauschen würde...), halb Mensch und halb Bett. Wie ich nachgeguckt habe von "Olli Schulz [und der Hund Marie?]" guck. Feines Lied, noch feiner von Mundart.
Ja und sonst können sie feinen jazzigen Kram machen, Moderationen die ich auch dann noch genial finde wenn ich sie schon kenne, weil sie halt doch nicht gleich sind und am Ende singen sie über Berlin und haben mich sowieso wieder in der Tasche.

Ja, und damit war das dann für Ilmenau quasi der Höhepunkt und auch schon das Ende. Zum Schluss haben alle noch mal schön zusammen gesungen und zwischendurch war der grässliche Fii auf der Bühne. Ich hab wirklich noch nie so viele Leute den Saal verlassen sehen. Und die, die geblieben sind, die haben sich zum Großteil schmerzverzehrt die Ohren zugehalten. Ne, der muss wirklich nicht sein. Ist ja warum auch immer der Moderator der ganzen Sache. Und schon das bekommt er ja nicht gebacken. Ansagen, die jeder aus dem Programmheft hätte vorlesen können, ohne jegliches Timing und auch sonst ohne... alles.
Und dann halt noch sein Programm... Ich weiß nicht. Uns etwa drei Oktaven runterregeln lassen und dann ins Mikro röhren, das können wir alle. Und ja, damit können wir wohl auch jedem im Bauch weh tun. Ich weiß nicht was daran toll sein soll...
Also dann doch lieber schnell heim in unser Ferienhaus.
A cappella Party ;-) Tee trinken und Kuchen futtern... Man beachte aber auch das verbotene Glückspiel! immer Pokerchips dabei, denn zum Glück gibt es Munchkin, so kann man sich nach einem doch sehr eindrucksstarken Abend noch schnell mit Flüchen und Geisteskrankheiten bewerfen, ein paar Monster umbringen und mit Schätzen abhauen, nachdem man seine Freunde hintergangen hat. Juhu ;-)


So, am nächsten Tag ging es dann so langsam wie möglich nach Chemnitz, denn da wollten wir abends zu Bodo Wartke. Blöderweise war der ganze Tag so voller Regen, dass wir im eh schon glaub ich nicht so spannenden Ort noch weniger zu tun gewusst hätten. Aber, nachdem wir dann doch irgendwann angekommen waren und trotz der größten Anstrengungen, verbunden mit Umleitungen und generell starker Bautätigkeit in Chemnitz, dann auch irgendwann aufgehört hatten dort im Kreis zu fahren... nun ja, jedenfalls haben wir herausgefunden, dass immerhin verkaufsoffener Sonntag war. Fein! Also, Einkaufszentrum gesucht, ab ins trockenen und warme und dann die Zeit sinnvoll zugebracht. Was hab ich denn schon immer gebraucht...? Neue Weihnachtskugelohrringe, tausende Mützen und was nicht noch. Aber immerhin hatte Silke dann glaub ich am Ende n neuen Rock, Sandra und Susi ne neue Jacke und ich ne neue Fleecejacke. Herrlich! Gut, dass es Chemnitz gibt!
Nachdem diese wichtigen Einkäufe erledigt waren, haben wir uns schnell noch ein wirklich enorm eindrucksvolles Konfettifeuerwerk mit Lasershow angeguckt. Äh ja, oder so in der Art. Die totale Brisanz dieses Ereignisses ist irgendwie an uns vorbei gegangen, aber die Chemnitzer waren begeistert...
Und dann wars endlich irgendwann "spät", die Einkäufe verstaut, die zwei Nachzügler angetroffen und wir bei Bodo. "Ich denke also sing ich" (Zum Beispiel hier mit) Hab ich lange nicht mehr gehört gehabt. War schön das mal wieder zu sehen. Auch wenn ich soo hundemüde war, dass ich im "Denkmal" wirklich fast eingepennt wäre.
Zwischendurch gab es immer wieder ein paar schöne Eindrücke aus dem neuen Programm, zum Beispiel den hier:
Hat sich jedenfalls wirklich gelohnt mal wieder bei Bodo reinzuschauen :-) Er ist wie immer groovig, macht Spaß, ist spontan und kommt immer mal wieder quer und unerwartet um die Ecke. Auch wenn ich mich jetzt doch ab und an etwas mehr an seinen stimmlichen Grenzen gestört habe, er ist nunmal definitiv kein Sänger, aber ich guck in mir halt doch mehr als Kabarettist an der gute Musik schreibt und diese dann halt.. nun ja, selber vorträgt. Mit viel Herz und Leidenschaft ;-) aber manchmal doch an ner gewissen Grenze für meine Ohren.

Danach gings fix und müde ab nach Dresden. Bereit für den nächsten Tag und damit dann auch bereit für die Nudeln in Riesa :-)
Darauf komm ich noch, wenn ich bald alle schönen nudeligen Bilder hab...