Sonntag, 6. Mai 2012

Berliner in Freiburg

So, und wo ich grad mal so dabei bin, sollte ich echt schnell weiter machen. Es gab ja noch n bissel mehr, was mich nach Freiburg gelockt hat.

Nämlich sechs junge, nette, gut singende und was nich noch alles Berliner. :-)
 Der Kenner unter uns wird sich jetzt fragen um wen es sich da handeln kann. Nein, musix sind nicht wieder zu sechst. Aber sie haben quasi ein Kind. Es heißt Hartmuth und hat eine Hitmaschine. Oder ist die Hitmaschine das Kind und Hartmuth nur... äh? Es wird ein Geheimnis bleiben.


 Jedenfalls haben der musix-Patrick und der frühermalmusix-jertztmaybebop-Lukas zusammen ein Kind. Und das heißt Hartmuth und die Hitmaschine. Nachdem dieses Kind beim Wettbewerb in Graz mal so eben einen zweiten Platz in der Popsparte gemacht hat, ist es nun auf große Fahrt gegangen. Und da es seine vier musix-Onkels mit genommen hat, bin ich da auch mal mit gekommen.

Und, wie nicht anders zu erwarten, es hat sich gelohnt.
Fangen wir also mal mit dem noch jungen Kind an, wobei es mittlerweile auch schon größer geworden ist. Um die 45 Minuten und Headliner, hab ich mir sagen lassen. Aber das ist ne andere Geschichte und die werde ich am Mittwoch mal ausprobieren gehn ;-)
Zurück zum Kind. Damals war es noch um die 20 Minuten groß und hatte meines Wissens nach ein Programm von vier Liedern drauf. Kann man sich auch alle bei Youtube angucken, bzw. irgendwo hier im Blog is auch n Link dazu.
Wie man sehen kann sind die beiden nur zu zweit. Wie der Name ja auch schon sagt. Wobei keiner Hartmuth heißt, und der Hit sind sie beide! Und dass sie im Prinzip schon um die 15 Jahre aufm Buckel haben merkt man eigentlich auch nicht.
Dank unserer modernen Technik, Loopmaschinen und Computerprogrammen, müssen die beiden auch nicht irgendwelche zweistimmigen Gesänge von sich geben, sondern schaffen ganz neue musikalische Welten mit bekannten (denk ich jedenfalls) Popmusiken.
Das geht dann vom eher nüchternen "norwegian wood", das eher aus grandiosem Silbentennis besteht, über ziemlich bombastischen oder balladiösen Pop ("viva la vida" und "chasing cars") zu völlig unnüchternen Deichkindinterpretationen. Und da gibts dann doppelt was fürs Auge ;-)

Das alles ist zum einen atemberaubend, wenn man zugucken kann wie der Klang sich aufbaut, die beiden aufeinander eingehen und dann immer neues entsteht, zum anderen aber auch einfach nur wahnsinnig witzig. Und dazu muss man nur sehn was für einen Spaß die beiden haben.
Spezielles Bonbon in Freiburg war nu ein fünftes Stück.
Ich bin quasi auf dem Boden gelegen (um das mal in der Sprache meiner Mitbewohnerin auszudrücken). Was kann kommen, wenn ein Stück mit "latsch latsch latsch" und der entsprechenden szenischen Darstellung beginnt?
Da will ich nix verraten und hoff, dass es jeder mal selber sehen kann. Es lohnt sich.
Genau aus dem Grund bin ich nämlich nächsten Mittwoch dann doch mal wieder auf dem Weg nach Hannover. Da wird es dann nämlich laut Patrick noch mehr geben. Ich bin gespannt und bereite meine Bauchmuskeln langsam aber sicher mal drauf vor.
(Ganz nebenbei, wenn man die CD aus Graz [Vokaltotal2011] hat, dann kann man auch noch hartmuthige Fireflies hören, wenn man sie nicht hat, lässt sich das zum Beispiel aber auch über diese spotify Programm regeln.

Das geht unter anderem im Moment wieder ganz gut, weil ich endlich wieder meine erwünschte Ladung musix Konzerte bekomme. Juhu!
Seit November gibt es ja das neue Album auch als neues Programm. Und es ist einfach unglaublich toll.
Von vorne bis hinten. Ohne Unterbrechung. Ich liebe es!

Wie mir scheint hab ich dazu noch nie was berichtet? Dann muss ein extra Beitrag her!

Samstag, 5. Mai 2012

Kulturbörse in Freiburg

So, nun komme ich endlich mal dazu was zu Freiburg zu schreiben. Also so wirklich ;-)
Nachdem ich jetzt nämlich den ganzen Tag an nem Vortrag über die Entwicklung von a cappella Musik gearbeitet habe (einen für absolut unwissende Menschen, das is mal gar nicht so leicht dann!) und dann meine Sachen für den Ausflug nach Augsburg morgen, bin ich noch nicht wirklich müde genug und mir ist langweilig.

Bombenmischung :-D

Ich war dann also im Januar in Freiburg. Eigentlich wollte ich mir auch n bissel was von der Kulturbörse angucken, aber irgendwie bin ich nicht dazu gekommen.
Nachdem ich durch den erklärungsunfähigen Freiburger erst sehr spät an der Messehalle angekommen war, hab ich mich auch schon zum Pausieren wieder im Hotel befunden und bin dann quasi pünktlich zum Abendkonzert und gleichzeitigem Schließen des Messebetriebs wieder da gewesen.
Außer einmal schnell durchrennen um meinen Freund zu suchen hab ich also nix hinbekommen. Bin kurz mal allen möglichen wichtigen und bekannten a cappella Menschen über den Weg gegurkt, aber die sieht man ja sonst auch bei Konzerten. Nu ja, muss ich vielleicht nächstes Jahr noch mal hin ;-)

Nun aber zum Konzert. Los gings mit postyr.
Jetzt hab ich ja schon viel gesagt, aber eigentlich nicht wirklich was rübergebracht dabei.
Also kurz, die sind genial! Ich hatte mir vorher schon die CD geholt, denn nach den beiden Auftritten die ich gesehen hatte war ich n bissel verliebt.
Die kann ich auch absolut jedem empfehlen, kann man sich unter anderem >hier< holen.
Dann ist dazu auch eine Besprechung bei Mouth-Off (ab Minute 20) zu hören.
Was kann man zu ihnen sagen? Von juicebox kenn ich nu den Ausdruck "e cappella". Und das triffts auch hier ganz gut. Denn Elektro, will heißen Maschinen, sind hier schon ziemlich wichtig. Undgrad so Elektrokrams ist ja eigentlich gar nicht mein Fall. Und ich weiß auch überhaupt nicht was der Kristoffer da auf der Bühne hinter seinen Schaltpulten treibt. Aber ich finde es genial. Vielleicht grade darum?
Denn trotz der ganzen technischen Spielereien haben sie da einfach wunderbare Stimmen, traumhafte Klänge und herrliche Harmonien.
vocal-blog.net
Und dann sind da auch noch Instrumente bei. Instrumente? Ja. Zum Beispiel n Cello. Und ich muss sagen, schönes Instrument! Ist das ok, auf ner a cappella CD?
Irgendwie scheinbar schon. Jedenfalls auf dieser CD. Denn die ist einfach nur eins, extrem vielseitig.
Wir haben wir gesagt Maschinen, Stimmen und Instrumente.
Dann haben wir Balladen (mein absolut Lieblingsheulstück ist drauf) die dann auch auch sehr klassisch und komplett a cappella gehalten sind. Wer das nicht liebt hat kein Herz!

Das ist ne Aufnahme aus dem Konzert in Berlin. Ich war da, mit etwa 30 anderen. Aber ich hab noch nie ein so intensives Konzert gehabt. Und allein wie ewig lange da Zugabe gefordert wurde...

Auf der anderen Seite haben sie Stücke, die einfach nur total abgehen. Da sitze sogar ich im Konzert und tanze auf meinem Stuhl! Krasse Ohrwürmer, wahnsinnig viel Energie, griffige Texte und ne Choreo, die simpel aber irgendwie genial ist.
Zu einem aus dieser Kategorie gibts auch n Video:

Noch besser finde ich da OMG, auch wenn der ein oder andere RARB Kritiker es zu unflätig findet, ich steh drauf! Gibts nicht mehr zu sagen.

Insgesamt kann ich nur sagen, dass die CD wunderbar kontrastreich ist. Die Stimme wird in allen ihren Facetten gefeiert und gleichzeitig kommt einem die volle Pulle Elektro entgegen. Aber so, dass es genial ist. Denn das passt irgendwie auch einfach super gut zusammen. Die Stimme kann unglaublich schön sein, aber man kann auch krasse Effekte und Geräusche hinbekommen. Und das ist nicht immer schön. Aber halt genial. Und es klingt super.
Und das beste, erstaunlicherweise bekommen sie das live auch hin.
Ich hatte ja vom Internetkonzert berichtet? Hier sind n paar Aufnahmen.
Zum einen kann man hier in einem Stück gleich viele Seiten auf einmal hören, und sie dann auch noch live sehen. Super lustig und sympathisch sind sie dann nämlich auch noch. Da wird dann halt mal das Internetpublikum gebeten abzustimmen in welcher Stimmung sie ein bestimmtes Lied hören wollen. Tja, das hätte man dann halt selber sehen müssen... ;-)

Und wenn die fünf mal wieder zu uns nach Deutschland kommen: Hingehen und abfeiern! Wenn ich das schon sage ;-)
Deshalb bin ich ja auch nach Freiburg gefahren. Denn sie sind halt dann doch eher aus Dänemark und das is noch weiter weg von hier. Es hats ich gelohnt. Sie haben diese absolut geniale CD auf die Bühne gebracht. gezeigt wozu die Stimme fähig ist, was man mit so Schaltpulten machen kann, und dass Musik nicht immer so langweilige Blubber-Pop-Musik sein muss, sondern dass man Musik ins Herz und ins Hirn holen muss.
Puh, klingt das pathetisch



Sonntag, 29. Januar 2012

posytr; in Leipzig, Berlin und dann sind wir wieder in Freiburg

So, und nun widme ich mich mal postyr. Und kann somit auch ganz gekonnt den Bogen zu meinem Ausflug gestern nach Freiburg schlagen.
Denn jetzt sitze ich leider schon wieder im Zug und befinde mich aufm Rückweg nach Berlin. Grade haben wir Mannheim gestreift. Es ist nicht nur hässlicher als ichs generell in Erinnerung hatte, ich hab sogar den Eindruck, dass es heute noch hässlichher is als gestern.
Oder liegt das nur daran, dass ich heute nicht so viel Lust hab zurück zu fahren (wobei jetzt ja auch fast nichts mehr in Freiburg is was mich da halten könnte) und gestern dagegen noch so freudig hibbelig war? Wie auch immer, jetzt is es ja vorbei ;-) und immerhin hab ich auch noch ne kleine Ladung Werbung machen können, es lebe das Leben im Zug.

Jetzt zu postyr. Das erste Mal hab ich sie wie gesagt beim Wettbewerb in Leipzig gesehen. Da waren sie kurz mal zu viert, da die Altistin wegen eines Unfalls im Krankenhaus war. (Wie ich dann fast n halbes Jahr später in Berlin erzählt bekommen hab war das zum einen sehr kurzfristig, das Programm daher mit vielen spontan gewachsenen Arrangements [vor allem ihre Solostücke, da ja das Programm bei einem Wettbewerb nicht mehr wirklich vorher geändert werden soll/kann und das dann jemand anders übernehmen musste] und auch bei weitem nicht das einzige Hinderniss auf deren Reise. Es muss sich um eine Odyssee gehandelt haben.)
Nun aber zur Gruppe. Erstmal rein optisch sahen sie schon etwas spacig aus. Da war ich mir nich ganz so schlüssig wie ich das finden soll. Das war zwar klar ein Konzept und nicht so ein undurchdachter Kleidungsfehlgriff wie bei vielen anderen Gruppen, aber muss ja nich gleich meins sein... Aber was soll ich sagen, mittlerweile bin ich in das Kleid von Tine (links im Bild) direkt verliebt und weiß nur nichts mit der komischen Hose von Kristofer anzufangen, die vornerum einfach etwas zu viel Stoff zu haben scheint (und ich vermisse seine knallbunten Schuhe, die nach Leipzig leider nicht mehr dabei waren). Aber Klamotten sind natürlich nicht wirklich das wichtigste. Mehr ins Auge gefallen ist dann doch noch die ganze Maschinerie auf der Bühne.
Schon mal ganz fix für alle die schnell sind und sich das selber ansehen wollen, hier ein Link:
http://www.livemusicstage.com/
Da wird es heute um 15 und 21 Uhr ein live Postyr Konzert geben. Man muss sich nur für umsonst eine Karte "kaufen", will heißen sich registrieren, tut nicht weh ;-)
Und dann kann man ein bestimmt sehr geniales Konzerterlebnis genießen. Soll interaktiv sein, wie auch immer das genau laufen wird... ich bin gespannt! :-)

(und danach schreib ich hier weiter, versprochen)

Dienstag, 24. Januar 2012

Live on Board ;-) Freiburg, Leipzig und wieder zurück

So, jetzt sitze ich zu meinem eigenen Geburtstagsgeschenk in der Bahn.
Also abgesehen von der Sache dass ich Bahn fahre, finde ich, dass ich einen guten Geschmack habe. Denn es geht nach Freiburg, zur Kulturbörse. Und nicht nur, weil ich generell so wahnsinnig kulturell bewandert bin, sondern vor allem, weil es da heute eine Spezialveranstaltung gibt. Heiß „Mensch-Technik-Stadt“ oder so. Wie der Titel zustande gekommen ist würde sich vielleicht glatt mal lohnen zu fragen, ist aber eigentlich auch egal.
Wichtig ist, dass ich dort neben musix auch Hartmuth und die Hitmaschine und postyr zu sehen bekomme. Und das is mal ne gute Mischung!

Im Moment sehe ich mal wieder, dass Berlin von Brandenburg umgeben ist. Draußen ist nix, außer Kiefern. Wobei, Schnee. Mein erster Schnee seit ewig Also Schnee aufm Boden, meine ich. In der Luft und ab und an auf meinen Klamotten, hab ich ihn in der letzten Zeit doch sogar manchmal zu Gesicht bekommen. Sieht eigentlich ganz schön aus. Auch auf den Kiefern und so... so kann man Brandenburg von mir aus lassen.

Aber zurück zur Bahn. Grade wurde mir empfohlen hier zu Frühstücken. Das ist natürlich sehr nett von der Bahn. Sie raten zum Frühstück Rührei „naturelle“... Das gibt’s mit einer Scheibe Brot. Ui, heißt naturelle nicht nur „ohne alles“ auf pseudofranzösisch? Klingt unglaublich lecker. gibt’s bestimmt auch schon für angenehme 10€. Gut, dass ich etwa ein Kilo Möhren dabei hab ;-) dann komm ich nicht in die Verlegenheit mich noch zwischen dem Bordbistro und dem Bordrestaurant entscheiden zu müssen ;-) Aber dann würde ich der Gefahr an meinem Sitzplatz entkommen. Die Frau vor mir hat nämlich irgendwelche hochexplosiven Flaschen dabei und beschießt mich mit deren Deckeln. Bei dem Krach hätte das echt weh tun können... Bin ich da jetzt eigentlich gegen versichert?

Egal, jetzt noch n bissel zurück. Ich hatte ja postyr gesagt. Und postyr habe ich ja schon in Leipzig beim Wettbewerb gesehen. Und wie der ein oder andere weiß, hab ich da meinen Bericht immer noch nicht zu Ende geschrieben. Leider hab ich heute früh meinen Zettel mit den Aufzeichnungen nicht gefunden. Ob ich noch alles so zusammen bekomme weiß ich nicht.
Aber da ich das Programm hier liegen habe, werde ich mal versuchen mein bestes zu geben. Und wenns nicht klappt, werde ich mich dann mal kurz, quasi auch als Vorbereitung für nachher, mit postyr befassen. Die habe ich nämlich im November dann noch mal, fast in einem ganzen Konzertprogramm, in der Schalotte gesehen.

In Leipzig nun. Laut Programm gabs als nächstes "So!... und nicht anders".  Wie man sich vom Namen her denken kann, waren die aus Deutschland. Wie man ein bisschen befürchten kann, waren sie typisch deutsch. Jedenfalls was Klischees und  a cappella angeht. Also ganz klar die Comedyschiene.
Ich hab meine Notizen wie gesagt nicht mehr dabei, daher kann ich nicht nachgucken was ich mir so positives aufgeschrieben habe. Aber ich kann mich sehr gut an das vorherrschende Gefühl erinnern. Es war mir wahnsinnig peinlich das sehen zu müssen und auch nicht unbedingt ein Ohrenschmaus. Ganz klar zu erkennen waren die musikalischen Vorbilder dieser Gruppe. Die Wise Guys, Basta und (man glaubt es kaum, wenn man das Ergebnis sieht) maybebop)
Die Musik war, sowohl von der Melodie der einzelnen Stücke und deren Harmonie"vielfältigkeit", sehr stark an die Musik der Wise Guys angelehnt. Und wieder mal ist das nicht als Kompliment zu verstehen. Höchst einfach strukturiert, bis hin zum langweilig banalen. Gesungene Witze, aber keine Musik.
Die Witze, will heißen die Texte, gingen dann auch in die Wise Guys Richtung, da sie aber nicht ganz so bieder und ab und n schweeer verwegen waren fühlte ich mich da noch ein bisschen mehr an Basta erinnert. Nebenbei gesagt aber auch vor allem dank der Intonation. Die war nur höchst mäßig.
Gekrönt wurde das ganze dann mit einer Choreo im Sinne von maybebop, bzw. deren Anfängen. Was ja im Prinzip nicht schlecht ist, die mag ich ja ganz gerne, aber nicht in dieser Ausführung. Vielleicht sollte man beim Proben mal einen Spiegel zu Rate ziehen, das bekomme nämlich sogar ich eleganter und im Zweifel auch mit mehr Begeisterung hin. Und das will ja wirklich mal was heißen ;-)
Es gab ein Lied über Boygroups (mal was gaaanz neues), etwas für den Sommer und schnell noch ne Quotenballade, die dann natürlich auch genauso klang.
Natürlich ist das alles Geschmacksache, aber ich hatte den Eindruck, den vom Publikum haben sie nicht getroffen. Bestimmt fünf ganz nette Jungs, aber singen können sie wirklich nicht. Keine der Stimmen hat mich überzeugen können, alle wirkten etwas überfordert, waren unsauber und auch sonst nicht irgendwie interessant. Sehr schade, aber es wird halt nicht jeder zum Sänger geboren. Und ich bin definitiv nich zu deren Publikum geboren. Gerne nicht wieder....


Nach der Pause gings dann weiter mit Audiofeels aus Polen.
Auch eine Boyband, irgendwie, aber doch sehr anders. Und nicht nur, weil sie etwas erwachsener wirkten.
Die fand ich insgesamt ziemlich gut und werde auch noch mal in meinen Notizen nachgucken müssen, weil ich mir positive Dinge immer nicht so konkret merken kann. Irgendwie komisch...
Nun ja, aber was macht die also so anders? Man kann es wohl so sagen, dass sie a cappella mit Instrumenten gemacht haben. Natürlich standen da keine Instrumente auf der Bühne und sie haben natürlich auch keine versteckt oder vom Band gehabt. Nein, stattdessen haben sie sich selber einfach auf die jeweiligen Instrumente „spezialisiert“. Laut Programm waren sie nicht in die klassischen Kategorien (Tenor, Bartiton, Bass, Percussion...) eingeteilt sondern in die Instrumente(nkategorien).
Schien interessant, war auch ziemlich gut. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht zuzugucken und zuzuhören. Da war n ziemlich starker Sound und sie haben auch ansprechende Stücke gemacht. Von den Arrangements waren die jetzt zwar, soweit ich das in Erinnerung habe, nicht wahnsinnig speziell oder aufregend, aber das haben sie durch ziemlich viel Spiel- bzw. Singfreude wieder wettgemacht. Und das ganz ohne alberne Tanzeinlagen, sondern doch eher Rockbandgehabe. War nicht schlecht! Nur „nothing else matters“, da hätt ich auch drauf verzichten können, irgendwie hab ich das schon zu oft in a cappella gehört. Sehr toll war dafür "bitter sweet symphony", Ich mag das Lied ja eh schon ziemlich gerne, aber in der Version wars noch n Ticken intensiever. Fein!
Leider habe ich mir durch deren „Spezialisierung“ von den unterschiedlichen Instrumenten mehr erwartet, zum Beispiel die Streicherfraktion (auch bei dem Positivbeispiel von grad), aber auch Blechbläser habe ich in anderen Gruppen schon authentischer erlebt. Das macht aber eigentlich nicht viel aus, den „gelebt“ haben sie das ganze sehr echt und so fühlte es sich dann doch wieder sehr authentisch an. Schon allein durch die Aufstellung, die immer in „Intsrumente“ und Sängerfraktion unterteilt war.
Nun ja, wie gesagt, ich muss noch mal in meine Notizen gucken, aber die kann man sich schon mal  bestimmt wieder anschaun. Waren nicht meine Favoriten, aber gut sind se allemal.

Mittwoch, 28. September 2011

Leipzig a cappella II

So, jetzt gehts auch hier mal weiter. Das ist nämlich das Gute wenn man krank ist. Ab dem Moment wo die Augen wieder etwas entspannt auf technische Geräte gucken können, kann man sich auch mal wieder Zeit für sowas nehmen. Die hab ich nämlich, falls es keinem aufgefallen ist, in letzter Zeit so gar nicht...

Am nächsten Tag also wieder früh aus den Federn, ab zur Mitfahrgelegenheit. Da dann fix weitergeschlafen (so kann man sich danach auch nur aus Geschichten erzählen lassen wie wild der Mensch gefahren ist...)
Diesmal haben wir es dann auch geschafft uns gleich mit Heike zu treffen und dann gings wieder rein zur Jury den älteren Herrschaften und den Studenten ;-)

Und los ging es, an einer Bushaltestelle. Das KrisKrosKvintet (ja, wird so geschrieben) aus Prag stand an einem netten Schildchen, alle summten ihre eigene Melodie vor sich hin. Was dann folgte war direkt eine durchgestylte Show, jedenfalls so wie man es bei einem solchen Wettbewerb noch hinbekommen kann, die den Weg der Gruppe nach Dresden schilderte. Nett gemacht, fand ich ne schöne Idee. Vor allem dass das Tonangeben zu Anfang der Stücke über ein "Bussignal" erfolgte war doch mal was neues. Mit Bierflaschen kennt das der ein oder andere ja vielleicht schon ;-)
Was das "durchgestylte" angeht, das traf irgendwie auch auf die Outfits, nur leider diese nicht meinen Geschmack. Komische matschfarbene Overalls, die mehr an hässliche Satinschlafanzüge erinnert haben... nu ja, immerhin besser als das Bild aus dem Programmheft, was wirklich nach "kriskros" aussah... Nu ja, auf dem Bild sieht man ja, dass es auch anders geht ;-) frag mich jetzt nur, warum sie sich mit den aktuellen Klamotten nicht ins Netz trauen.
Die ersten Stücke haben sie dann noch ohne Mikro gesungen, und es sich erstmal mit mir verscherzt. Das allererste war nämlich "Io mi son giovinetta" von Monteverdi, was wir (Junges Ensemble Berlin) beim Chorwettbewerb in Dortmund gesungen haben. Und was ham wir da drann rumgewerkelt... Ich weiß also auch durchaus um was es geht. Die beiden singenden jungen Menschen sind größtenteils glücklich, lachen in der Gegend rum und freuen sich am Frühling. Um das mal so auszudrücken ;-) Da passt es gar nicht wenn die Sänger zwischen Langeweile und Aggression wechseln...
Die zweite Hälfte war dann mit Mikrofonen und fing mit den üblichen verdächtigen an. "Chili con carne"... ist mir nicht sonderlich im Gedächtnis geblieben, kann also so schlimm, aber auch so gut, nicht gewesen sein. Nur die Aussprache, na ja, nicht drüber reden...
Dann "Bohemian Rhapsody", mutig. Was kann man sagen? Die Sänger klangen leider alle total außer Atem, der Tenor war mir viel zu kehlig und der Bass zu nasal. Aber immerhin, ein schön angenehm zarter Sopran. Das is ja auch mal was wert. Leider waren aber auch die Mikros schlecht abgemischt, oder woran sonst auch immer es gelegen haben mag, dass in dem technischen Teil die Begleitstimmen einfach immer viel zu laut waren und sich das überhaupt nicht schön gemischt hat.
Und bei diesem expliziten Stück bin ich jetzt auch langsam gesättigt an a cappella Versionen. Definitiv habe ich meine Lieblingsvarianten auch schon gehört, das brauchts einfach nimmer...
Beendet haben sie ihr Programm dann mit einem serbischen Volkslied, was wiederum viel Spaß beim Zuhören gemacht hat. Keine Ahnung um was es ging, aber sie haben die Sau rausgelassen, sich gegenseitig wechselnd an die Wand gesungen, hier aber dann geplant, würde ich meinen. Das hat Spaß gemacht beim gucken und hören. Und hat mich dann am Ende auch versöhnt. Quasi pünktlich zu ihrer Ankunft in Dresden ;-)

So, weiter ging es dann mit Lalá, aus Österreich, die habe ich 2009 schon in Graz gesehen. Da fand ich sie wirklich gut, und sie hätten einen Preis verdient gehabt. Aber warum auch immer, sind sie im Pop-Bereich angetreten, dabei war das dann doch nun wirklich Jazz, und somit, Thema verfehlt... schade.
Nun ja, hier gabs je keine Themenbereiche, also konnte man gespannt sein.
Und ich muss sagen, ich wurde mit meinen Graz-Erwartungen nicht enttäuscht.
Zum einen, einwandfrei sauber, zum anderen einfach eine wunderbar "in sich ruhende Sangesfreude", ohne viel Tamtam oder aufgesetztes Verhalten. Die vier kommen schön natürlich rüber und so klingen die Stimmen auch. Angenehm warm, und wunderbar zusammen. Kann man mit den deutschen Klangbezirkern vergleichen, finde ich. Insgesamt fand ich die Frauenstimmen beeindruckender als die Männer (und das will ja mal was heißen ;-)), da der Bass manchmal etwas schwach auf der Brust war, aber vielleicht lag das auch an der Technik (über Bässe und Mikrofone und wer da eigentlich noch von alleine im Bauchnabel vibrieren kann und so, da könnte man ja auch mal glatt  ne Arbeit drüber schreiben...). Und der Tenor, nu ja, vor allem ne hässliche Frisur ;-) klang aber sonst eigentlich sehr schön und klar. Durch die Bass-Sache hat dann ab und an mal das Fundament gefehlt, jedenfalls für meinen Geschmack, aber an anderen Stellen war er dann wieder umso mehr und sehr präsent da. Vielleicht auch tageszeitabhängig, wobei das dann sehr kurze Intervalle waren. Nu ja.
Zu den Stücken, es fing an mit einem eigenen (Lalájodler) was ziemlich interessant etwas König der Löwen -artiges mit Gejodel gemischt hat. Damit kam man gut rein, und es wurde auch mal gleich der bandinterne Babybauch vorgestellt. Besonders aufgefallen ist mir dann noch der klassische Part (Locus iste), das war traumhaft schön. Sehr pur und dadurch ziemlich gänsehautverursachend. So muss das sein!
Weiter gab es noch Jazz von The Idea of North (a cappella aus Australien) und Pop von Michael Jackson, kann man nichts gegen sagen, und eine Eigenkomposition, ich nehme mal an auf Österreichisch? Die war auch sehr zu Herzen gehend, ehrlich, ohne viel Getue. Und dabei haben sie dann auch mal nebenbei gezeigt wie super man ein Piano singen kann (im Sinne von "leise"), das haben die meisten anderen Gruppen technisch nicht annährend so gut hinbekommen.
Im Großen und Ganzen, definitiv erstmal meine Favoriten!