Montag, 21. Januar 2008

U-Bahnkontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern

So, nun noch meine Sicht zu den U-Bahnkontrollören in tiefgefrorenen Frauenkleidern (laaanges Wort *g*).

Nachdem ich diesen ominösen Namen schon lange in der a cappella Luft vernommen hatte, sind wir am Donnerstag nun endlich im Konzert bei den Wühlmäusen gewesen.
Eigentlich war es ja ein Doppelkonzert zusammen mit Lalelu, aber da Sonja Grippe hatte (die Kontrollöre haben uns zwar im Konzert was anderes erzählt, von wegen bei lalelu anrufen und sagen, dass das Konzert ausfallen würde :D aber ich glaube mal dem Aushang da)

Nu ja, wir saßen da und haben überlegt, ob wir uns nach dem kläglichen Vorwissen zutrauen ein ganzes Kontrollörekonzert auszuhalten ;) Es stand also (wie bei unserm ersten Maybebopkonzert) der Satz im Raum „im Notfall können wir ja in der Pause gehen“ *g*

Kurze U-Bahnansage und Getöne (eindeutig nicht die viel musikalischere Berliner U-Bahn!!) und dann kamen die Jungs (eigentlich sind se schon zu alt dafür, oder?) einer nach dem andern auf die Bühne und ich habe einen visuellen Schock nach dem anderen erlitten… Ich hätte mir wohl im Foyer das Plakat genauer angucken sollen :D
Jedenfalls sehen sie schon mal nicht „a cappella typisch“ aus…
Da erinnert einer an die sowieso Herzbuben, der andere sieht aus wie ein Berliner Zeitungsjunge aus den 20er (oder welche Zeit, Magz?), der andere rennt im Schottenrock rum und oben meisten ohne, der andere ist klein und erinnert an einen verloren gegangenen Punker und der letzte liebt Rüschenhemden und langhaarige Frisuren…
Während sie so also alle der Reihe nach auf die Bühne kommen gibt es schon mal was zu hören.
„Vollgas“ es klingt wie stark unterdrückter Starkstrom ;) und die Stimmen gefallen mir jetzt schon, alles klingt gut zusammen.
Im Verlauf des Konzert stellt sich ein höchst genial und tiefer Bass mit Avancen zum Countertenor heraus, der nebenbei auch gut beatboxen kann und alle anderen haben wunderbar einzigartige Stimmen, die trotzdem total klasse zusammenklingen.
Stimmlich war es schon mal von vorne bis hinten toll!! Bei eigentlich keinem Lied war groß was schiefes oder unsicheres zu hören und immer klangen alle super und harmonisch zusammen ohne dass jemand den anderen übertönt oder sonst wie ausgespielt hat.

Und wenn man sich das Programm genauer anguckt, dann ist das eigentlich total verwunderlich… denn passend zum Äußeren war es nicht unbedingt normal was man da zu hören bekam…

Da gibt es ein Lied über die Pubertät… es ist sehr wahr, dass muss ich schon sagen :D
Hier war das Publikum noch etwas schüchtern beim Mitsingen, aber vor allem nach der Pause sind echt alle sehr gut mitgegangen (vor allem Gudrun ;) )und dass, wo der Altersdurchschnitt schon recht hoch war (meiner Meinung nach).
Dann kann man hören wie sehr der persönliche Geruch eines Menschen geliebt wird (zum Glück für mich ist das auf meiner schon vorhandenen CD drauf, Martin freut sich aber nicht wenn ich ihn mit einem „Baby ich sag es, ich mag es wenn du stinkst“ ansinge ;)) und da haben dann auch schon mal alle Nylonstrumpfhosen auf dem Kopf…
Oder aber es wird in Zwangsjacken darüber philosophiert wer man nun ist. „Dann bin ich Jin“, ein Lied was sich nur mit irre beschreiben lässt.. das muss man sehen! Ich sag nur *Bin ich Jin? Ja du bist Jin. Und ich bin Jan? Da hast du recht…Ihr seid verrückt.. ihr seid pervers.. ich bin der King …und ich ein Lamm… wir sind Trick und Track* und so geht das ewig weiter *g*

Im nächsten Moment kommen alle im Müllmannoutfitt und mit Besen auf die Bühne und singen über den kleinen grünen Kaktus. Und das ist dann im wahrsten Sinne des Wortes Hardcore a cappella. Wer die Maybebopversion kennt, weiß dass das geht. Und trotzdem war es eine ganz andere Version mit anderem Inhalt und anderem „Rumms“.
Stark rockend geht es auch weiter, wenn dann „Killing in the name“ gesungen wird.
Es gab einige Coversachen, und alle waren klasse. Und bei dem Lied, die Stimme von Harry hat es mir besonders angetan. Einfach geil!!! :D
Bei dem Lied hat ne Freundin von mir dann am Freitag beim CDhören gefragt, ob das die Red Hot Chilli Peppers sind… *g*
Bei allen so gearteten Lieder haben nicht nur meine Füße auf dem Boden starke Vibrationen zu spüren bekommen, sondern auch mein Hintern und die gesamte Sitzreihe.. was für ein Bass!!!
Weitere Covers waren „Fantasy“ wo ich mich echt nur fragen konnte, ob Ferenc oder Sebastian von Maybebop auch so hoch singen könnten wie Matthias…
Und hier kam dann auch eine sehr interessante Moderation über gewisse Stiefel zustande… nicht jeder hat rote Lederstiefel (Krokodil? Schlange? Ich habe keine Ahnung…) die Bässe zu so hohen Tönen verhelfen können, einen eigenen gepanzerten Tourwagen brauchen oder einem kleinen Bariton einen Schlafplatz bieten können.
Das führte dann zu der vermeintlich ersten Ballade „Gänsehaut“, aber wenn man sich vom so schön singenden Filippo abgewendet hatte um die andern anzugucken, Hüftenkreisend wie sonst was, war es auch schon wieder vorbei und die Lachmuskeln wurden stark beansprucht.
Trotzdem wurde es einmal besinnlich, „Junimond“. Super ruhig, schön gesungen von Sebastian und einfach mal zum Ausruhen. Wunderbar! Ich mag das Lied ja eh. Und bis jetzt auch jede Version davon…
Bei dem Lied „Zu spät“ (das von den Ärtzen…. „irgendwann wird ich mich rächen...ich werd die Herzen aller Mädchen brechen…“ oder so) wird man natürlich angesungen.
Und von wegen die kleinen Sünden, kaum will ich Magz auslachen weil ich denk dass sie dranne sei, schon werden mir die Sterne von der Imbissbude geholt, eine lila Villa nur für mich, Sebastian (und den Rest der Band) gebaut und ich bekomm ein Pool voller Spinat. Das ist nun mal mein Lieblingsessen und verführt auf der Bühne zu Sprüchen über Salzkartöffelchen…
Dank Mützen- (und dann zum Glück doch nich auch nich Trikot-) tausch war ich nach dem Konzert kurz mal berühmt (komisches Gefühl wenn einen lauter unbekannte Leute angrinsen *g*) und meine Maybebop-Mütze für einige Lieder im Rampenlicht und ich im Besitz eines neuen Hutes.
Grade bei dem Lied, aber auch durchweg durchs ganze Programm fid ich war zu merken wie gut sich die fünf auf Berlin vorbereitet hatten (es gab zu fast jedem Bezirk und jeder Berliner Eigenheit, zu Knut und auch Cindy-aus Marzahn-Witze) und wie spontan sie auf das Publikum reagieren können. Klasse! Und da verspricht nie langweilig zu werden :)

Verkleidungstechnisch muss ich auch noch mal „Unter dem Meer“ erwähnen… Oliver sieht in diesem Fischkostüm definitiv besser aus als in dem Cowboyhemd ;). Und auch die andren machen sich in Matrosenhemden und mit Hütchen seeehr gut (lecker *g*).
Und ganz wie bei Arielle ist das Lied einfach wunderbar entspannend, lustig und beschwingt gewesen. Blubbeldibiepbiepbiepbiepbiepbiep das trifft es sehr gut!
Im nächsten Moment sitzen alle um ein kleines Lagerfeuerchen und man kann wieder mal lernen und zu hören bekommen was für Geräusche die menschliche Stimme alle so machen kann. Und wenn dann mal der Cowboy am Lagerfeuer kurz Tennis spielen muss, was sollst? :P
Es geht mit eine höchst kranken Moderation fliegend über zu „Staing alive“ mit Altmännerhüten, kaputten Brillen und Krückstöcken… faszinierende Klopfrhythmen und klasse Gesang. Da muss man dann auch mal damit leben können, dass dem Bass der Schottenrock beim Umfallen verweht und man nun weiß, was Mann da so drunter an hat :lol:

Sehr zu Erwähnen ist dann natürlich noch „Hibbelisch“. Das ist ja quasi mein Lied!
Und es ist einfach perfekt. Der Text hibbelt, die Melodie ist ein Ohrwurm und auf der Bühne geht der Sänger ab, dass man Angst um ihn bekommen könnte (dass ich danach das passende T-Shirt kaufen musste ist ja wohl klar!!). Durch die Fotos auf der Homepage weiß ich nun auch, wie hoch ein Mensch einfach mal so springen kann.
Und wieder einmal kann ich mich nur wundern, wie man bei solchen Aktionen noch so super ordentlich und schön singen kann!
Auch das Lied über den armen Menschen, der „tierische Schwierigkeiten“ hat ein s auszusprechen.. einfach klasse (und ein weiterer Grund dafür, dass ich nun doch noch die anderen beiden Cds, die ich mir nach dem Konzert verkniffen habe, nachkaufen muss…). Der arme Harry der immer wieder *Salsa, Salsa Latino* zischeln muss und dann natürlich prompt sein Ende versemmelt… und das ewige Problem mit den Frauennamen kennt man ja auch von Bodo Wartke schon ;)

So, nun hab ich ja langsam echt schon fast jedes Lied durch… mir fällt bestimmt gleich noch mal was tolles ein, aber ich hör mir dem Teil nun einfach mal auf, weil sonst für ja nix neues mehr übrig bleibt. und ich hoff doch sehr, dass sich ne Menge von euch Karten besorgen! :)
Es lohnt sich echt total!

Und auch nach dem Konzert sind die 5 super nett. Ich glaub jeder hat noch ein Bild mit auf meine Hose gemalt, es gibt eine super CDberatung (auch wenn ich ja nu so oder so alles brauche ;)), sie erkennen sofort die T-Shirtgröße :-D und haben auch so Zeit zum Reden und sind super ungestresst :)
Sie haben sich ja sogar bei den LaleluFans erkundigt, ob das Konzert trotzdem ok war *g*
Also hingehen!! :)
Und die Cds lohnen sich auch sehr. Da kommt auch alles super rüber (ich kann im Moment leider noch nur von Vollgas sprechen) und es gibt höchst interessante Radiosendungen und Lieder die nicht beim Konzert dabei waren… :D

Und wem das nu zu lang war, die Kurzfassung „Total anders, aber einfach genial“ trifft es auch :D

Es ist zwar schade, dass ich nun Lalelu nicht sehen konnte, aber ich will gar nich wissen was ich alles verpasst hätte, wenn das Konzert der Kontrollöre nur halb solange gewesen wäre!!

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