Montag, 22. Februar 2010

A cappella - frei? Teil1

Wer behauptet ich fahre immer nur durch die Gegend und gehe auf a cappella Konzerte? Absolute Lüge :-D

Zum einen gucke ich mir diesen Monat mal an:
Keine einzige Zugfahrt! Wenn man mal Regionalbahn innerhalb Berlins abzieht, weil die S-Bahn mal wieder nicht will.
Kein Mal aus der Stadt raus! Hilfe... ich werde sesshaft :-O

Ok, aber immerhin gab es neben zwei absolut tollen eigenen Konzerten (endlich auch mit neuer schwarzer Klamotte *g*) zum Beispiel auch noch ein gewisses muSix Konzert, was durchaus erwähnenswert und für mich nicht so sonderlich sesshaft war.
Zum einen, mein 50.! Jubiläum... da hat sich schon gut was gesammelt. Und auch wenn jedes höchst besonders und einzigartig war (ich bin mir sicher mit Zettel und Stift noch alle sehr gut zusammen bekommen zu können! Wenn mir nich die komischen Namen von kleinen brandenburgischen Orten ab und an entfallen würden...), das war noch mal ne ganze Ecke besonderer...

Eigentlich hätt ich ja gar nicht hingekonnt, denn da die beiden Tage danach meine eigenen Konzerte waren, hatte ich an dem Tag Hauptprobe.
19-22 Uhr Lindenkirche, in der Wabe wären muSix um 21 Uhr losgegangen. Und Berlin is bekanntlich groß, das ganze spielt sich an recht gegeteiligen Enden ab, eine Stunde fahrt ist zu planen, wir befinden uns in der Eiszeit und Berlin ist ein Gletscher... alles höchst gute Voraussetzungen, will man meinen.
Zum Glück wurde ich dann überzeugt, dass es für den kommenden Welterfolg natürlich absolut unabdingbar ist, dass ich beim Konzert dabei bin.
Und da ich braves Kind sonst immer schön bei den Proben war, stand dann auch fest, dass ich mich da 20 Uhr verabschieden darf und einmal quer durch Berlin hetzen kann, um kurz vor zu spät in die Wabe zu stolpern.
Dann fangen wir also an mit zusätzlichen Terminen: 13Uhr in der Lindenkirche Podeste aufbauen und bitte 16 Uhr Wabe, auch beim Aufbauen helfen und Hände leihen... (nach hinten natürlich am liebsten möglichst lang, aber 18 Uhr sollte Abflug sein, damit ich pünktlich in der Linde sein kann...)
Mach ich alles sehr gerne, und n bissel mehr fahren ist ja auch kein Ding, wenn ich zu Hause eh nich zu groß was kommen kann. Und dann hab ich ja immerhin den Weg für Abends schon mal getestet und sollte das dann auch im Stress noch hinbekommen.

Nun ja, Podeste aufbauen Nummer eins und alles sortieren klappt super. Hab viel zu viel Zeit um zur Wabe zu kommen. Da gehts dann langsam los, Stühle schleppen und aufbauen, Leitern halten, Mikrofonkabel ziehen und verschieben und lerne, dass man als Frau wohl immer Wimperntusche bei haben muss, damit das mal im Notfall nem Mann leihen kann... Und dann is es schon 18 Uhr, weggehn sowohl körperlich als auch seelisch nicht möglich.
Zum einen fängts grad an hoch her zu gehn und durch das Eis draußen brauch ich für den Weg etwa ne halbe Stunde länger, was faktisch eine Probenzeit von Null ergeben würde, wenn ich pünktlich wieder in der Wabe sein will...
Nu denn, ich werd zum Testpublikum rekrutiert und darf zugucken wie gefühlte hundert mal "Pure Shores" gesungen wird (was ich aber immer noch sowas von gerne mag :-) !) und zwar in den merwürdigsten Positionen, denn für die Kamera darf man sich bitte so wenig wie möglich bewegen... wozu genau das nun am Ende gut war hab ich nich ganz kapiert (auch wenn ich dank dem Regisseur einen guten Blick auf das "Display" hatte, was wirklich super interessant aussah), denn dauernd wurde betont, dass man damit halt keine bewegten Bilder aufnehmen kann, und das ganze für irgendwelche Unschärfen benutzt werden wird. Also bitte singen (und zwar gut) aber ohne Bewegungen, dann bitte alle mit den Schuhspitzen an dieser Linie ausgerichtet, und bitte der letzte Mann noch nach vorne und der mit der Glatze noch näher an den Sänger (und was machen die anderen vier?)... Tja, Namen merken is nicht leicht ;-)
Auch "Smooth" wurde dann bis ins kleinste auseinander genommen, und in einer komisch verschobenen Aufstellung gefilmt, ich komme in die wunderbare Rolle des Testpublikums, damit es dann auch später "echt" aussieht... Tja, ich grinse ja gerne, die Jungs legen sich auch ins Zeug und ich sterbe fast, denn es gibt von hinten die Ansage ich soll nicht lachen, damit ich die Herren Sänger nicht zum Lachen bringe. Hallo? Herr Filmemacher, wer bringt hier wen zum Lachen? Also ich war definitiv unschuldig...
Plötzlich ist es dann schon kurz vor 20 Uhr, um halb soll ja Einlass sein, und es wird bemerkt, dass die Stühle umgestellt werden müssen... Der beste Zeitpunkt um abzuhauen und Pizza für die versammelte Mannschaft zu holen ;-) Nun ja, Fastfood ist relativ, aber wir schaffen es etwa viertel vor wieder zurück zu sein (und ohne uns in als vermeintliche Notausgänge getarnten Sackgassen auszusperren). Nun ist alles umgeräumt, Einlass kann mit Verzögerung dann auch doch noch anfangen und meine Mädels haben es gut her geschafft.

Mein Konzert mit der größten Anlaufphase (abgesehen von der Fahrt nach Dortmund letzten Mai) kann anfangen :-)
Mein 50., Aufnahme für die Live CD, Videoaufzeichnungen und die Premiere vom Michael-Jackson-Meldey, was ich schon partiell immer mal wieder im Soundcheck genießen durfte (und halten wir mal fest, es ist kein Strebertum sich die Noten für den Chor noch mal durchzugucken wenn man grad kurz nix zu tun hat, aber dafür ja grad nebenbei die Hauptprobe ausfallen lässt, oder? Egal was gewisse Herren behaupten wenn sie Gelaber ins Mikrofon von sich geben...), und das ganze mit einem absolut tollem Wabe-Publikum. Ein toller Tag! :-)

Die beiden Tage danach waren dann mit meinen eigenen Konzerten wie gesagt auch gut ereignisreich, vor allem da ich mich plötzlich entschieden hatte krank zu werden und beim Einsingen für die Generalprobe dann auch erst mal fast umgekippt wäre...
Nu ja, es lebe das Adrenalin und meine Eigenschaft vor Konzerten dann doch immer noch die Kurve zu kriegen... das Feiern nachm zweiten Konzert hab ich mir zwar gespart, aber sonst alles doch noch super überlebt und es hat einfach wunderbar viel Saß gemacht.
Tolle Leute, toller Chor, toller Leiter, tolle Bläser, tolle Solisten, tolles Orchester... und vor allem tolles Requiem... ich würd so gerne noch mal!


Tja, um diesen Monat wie gesagt reiselos zu halten bin ich dann die Woche danach konzert- und bahnlos zu Hause geblieben.
Aber zum Glück nich komplett ereignislos ;-)

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